Nach tödlicher Attacke auf Artgenossin

Entscheidung im Kölner Zoo:: Aggro-Elefant "Bindu" muss für immer alleine leben

Elefanten stehen im Gehege des Zoos. Nach einem Kampf unter asiatischen Elefanten im Kölner Zoo ist eine Elefantenkuh eingeschläfert worden. Bei der Auseinandersetzung hat der Bulle «Bindu» die Kuh «Maejaruad» so schwer am rechten Hinterbein verletzt, dass Waden- und Schienbein gebrochen wurden. (Zu dpa: «Elefantenkuh im Kölner Zoo nach Kampf mit Bullen eingeschläfert»)
Nachdem Elefantenbulle "Bindu" seine Artgenossin im Kampf so schwer verletzte, dass sie eingeschläfert werden musste, darf er nie wieder mit anderen Elefanten zusammenleben.
picture alliance/dpa | Oliver Berg

Paukenschlag im Kölner Zoo: Elefantenbulle „Bindu“ muss bis zum Ende seines Zoo-Lebens alleine leben. Das entschieden am Donnerstag die Verantwortlichen des Tierparks, nachdem der 53-jährige Dickhäuter im März eine Elefantenkuh so schwer verletzte, dass sie eingeschläfert werden musste.

Bindu lebte nach seiner Attacke bereits getrennt von der Herde

Wie der Kölner Zoo damals mitteilte, hätte Bindu seiner Artgenossin mit dem Namen „Maejaruad“ das rechte Hinterbein gebrochen. Weil die Brüche von Waden- und Schienbein irreparabel waren und man dem 33-jährigen Tier „weiteres Leid ersparen“ wollte, hatte man es wenig später eingeschläfert.

Bindu und Maejaruad waren nach ihrem Kampf, der laut dem Kölner Zoodirektor Theo Pagel normal sei, direkt getrennt worden. Der Elefantenbulle lebte seitdem bereits getrennt von seiner Herde. Nun ist einen Monat danach die Entscheidung zu seinem Schicksal gefallen.

Elefant hatte in England seinen Pfleger getötet

Ein Informationsschild der Elefantenkuh «Maejaruad» hängt vor dem Gehege. Nach einem Kampf unter asiatischen Elefanten im Kölner Zoo ist eine Elefantenkuh eingeschläfert worden. Bei der Auseinandersetzung hat der Bulle «Bindu» die Kuh «Maejaruad» so schwer am rechten Hinterbein verletzt, dass Waden- und Schienbein gebrochen wurden. (Zu dpa: «Elefantenkuh im Kölner Zoo nach Kampf mit Bullen eingeschläfert»)
Die 33-jährige Elefantenkuh "Maerajuad" konnte nach der Attacke von Bindu nicht gerettet werden.
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Wie der „Kölner Stadtanzeiger“ am Mittwoch berichtete, darf Bindu nie wieder mit anderen Elefanten zusammen leben – zumindest bis zum Ende seines Zoo-Lebens.

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Der Elefantenbulle hatte 1984 in seinem damaligen Zoo in England seinen Pfleger getötet, der sein Gehege betrat. Nun wolle man kein Risiko mehr eingehen, sagte Theo Pagel der Zeitung.

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Kein Kontaktverbot: Bindu darf noch mit anderen Elefaten "rüsseln"

Dass sich Bindu ohne seine Artgenossen einsam fühlen könnte, glaubt Pagel aber nicht. Schließlich bedeute die Einzelunterbringung bloß, dass der Dickhäuter nicht mehr mit anderen Elefanten zusammenleben darf. Kontakt sei weiterhin erlaubt: „Die Tiere können ja durch die Absperrungen hinweg rüsseln und miteinander interagieren“, so der Zoodirektor.

Hinzu kommt, dass Elefanten mit zunehmendem Alter ohnehin zu Einzelgängern werden würden. Bindu ist mittlerweile 53 Jahre alt. Die Lebenserwartung von asiatischen Elefanten, zu denen auch der Elefantenbulle gehört, liegt in menschlicher Obhut bei 60 bis 70 Jahren. (dpa/ahi)