"Das ist eine seelische Belastung"

Nach verheerendem Brand in Worpswede: Feuerwehrmänner kennen die tote Frau

Feuerwehr löscht
Mehr als 60 Einsatzkräfte versuchen das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Zu dem Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob die Bewohnerin noch im Haus ist.
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von Jessica Sander

Sie kannten die Frau und konnten sie nur noch tot bergen!
Es ist ein besonders dramatischer Einsatz in Worpswede (Niedersachsen). Ein Haus steht am späten Dienstagabend (5. Dezember) in Flammen. Die Hitze, der starke Rauch und die Kälte machen den Einsatz zu einer Herausforderung. Und dann kommt die Hilfe auch noch zu spät.
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Feuerwehrmann versucht sich durch heiße Rauchschicht zu kämpfen

Rauch über Haus
Der Rauch über dem Haus war so stark, dass die Einsatzkräfte auch draußen Atemmasken tragen mussten.
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Nachbarn alarmieren am Dienstagabend (5. Dezember) gegen 21.00 Uhr die Feuerwehr. Gemeindebrandmeister Timo Kück ist der erste vor Ort: „Das Gebäude hatte keinen Lichtschein mehr, keinen Strom, hab versucht zu klingeln“, erzählt der 47-Jährige im Gespräch mit RTL. Er findet einen Schlüssel vor dem Gebäude, öffnet die Tür und will selbst rein. Schnell wird aber klar, das ist unmöglich: „Das Gebäude hatte im Erdgeschoss schon eine Rauchschicht, die schon 30 Zentimeter über dem Boden war und es war extrem heiß“, so Kück.

Klar ist aber auch, die Besitzerin, eine ältere Dame, könnte noch im Haus im niedersächsischen Worpswede sein. Ein Löschtrupp mit Atemmasken beginnt mit dem Löscheinsatz. Weit kommen sie aber nicht. Die Temperaturen lassen nicht zu, dass der Einsatz von innen weitergeht.

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Tannen werden gefällt, damit die Feuerwehr ans Haus kommt

Beim Gang um das Gebäude entdeckt Timo Kück das Wohnzimmer, das komplett in Flammen steht. Der Gebäudebrandmeister entscheidet, von hier aus soll der Einsatz weitergehen. Aber auch das gestaltet sich schwierig. Das Gebäude sei so umwachsen gewesen, dass die Feuerwehr erstmal fünf Tannen fällen muss, so der Einsatzleiter. Aber auch der Schneematsch und vor allem die starke Rauchentwicklung erschweren die Löscharbeiten. „Wir hatten einen massiven Einsatz an Atemschutzgeräteträgern, weil wir auch außen den Einsatz mit Atemmaske durchführen mussten“, so der 47-Jährige. Deswegen wird auch über Katwarn kurzfristig ein Alarm für die Gegend herausgegeben, doch Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Zu diesem Zeitpunkt ist noch immer nicht klar, ist die Bewohnerin noch im Haus.

Die Dame ist in der Gemeinde bekannt

Die Kräfte suchen vor allem im Erdgeschoss nach der Rentnerin. „Hier haben wir sie dann gefunden und leider nur noch tot bergen können“, so Kück. Das ist besonders dramatisch, denn man kennt sich in der Gemeinde Worpswede, auch die Dame ist Kück und den Feuerwehrkollegen bekannt: Ihr Mann, so Kück, sei erst vergangenes Jahr gestorben. „Das ist natürlich eine seelische Belastung“, so der Brandmeister. Er selbst, erzählt der 47-Jährige, könne da gut mit umgehen. Er sei aber sehr sensibel gegenüber den Einsatzkräften und er achte darauf, dass jeder Seelsorge bekommt, der es benötigt.

Wie es zu dem Brand gekommen ist, ob vielleicht ein Adventskranz Feuer fing, das wird gerade ermittelt. Auch aktuell sind Kück und die Einsatzkräfte noch vor Ort, um kleine Feuer, die immer wieder entfachen, zu löschen.

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