Pferd vor laufender Kamera misshandelt

Nach Olympia-Drama: PETA fordert Suspendierung von Annika Schleu und Trainerin

Diese Olympia-Bilder sind für Tierfreunde wohl nur schwer zu ertragen: Eine völlig überforderte Athletin kämpft mit ihrem bockenden Pferd. Denn das will beim Wettkampf einfach nicht springen. Nicht nur deshalb wurde der Springwettbewerb im Modernen Fünfkampf für die deutsche Athletin Annika Schleu zum absoluten Drama. Denn während sich diese Szenen live im TV abspielen, ruft ihr ihre Trainerin Kim Raisner zu, sie solle mal "richtig draufhauen“. Eine Anweisung, dem die völlig verzweifelte Annika Schleu unter Tränen Folge leistet. Das ganze Drama sehen Sie oben im Video.
Die Tierrechtsorganisation PETA fordert nun harte Konsequenzen: Annika Schleu und Bundestrainerin Kim Raisner sollten sofort suspendiert werden, so die Organisation.

Tierschützer fordern Konsequenzen

Bereits jetzt steht fest: Die unter Beschuss stehende Trainerin Kim Raisner wird in Tokio erst mal nicht mehr aufkreuzen. Für ihr Verhalten hat sie der Weltverband von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen. Raisner habe das Pferd von Annika Schleu anscheinend mit der Faust geschlagen, begründete der Weltverband seine Entscheidung.

Doch das geht PETA noch nicht weit genug. „Die wiederholten Schläge für Saint Boy unter Anstachelung der Bundestrainerin müssen Konsequenzen haben. Wir fordern die sofortige Suspendierung von Annika Schleu und Kim Raisner“, lautet die Forderung der Tierschützer. In dem Statement fordert PETA das Internationale Olympische Komitee zudem auf, sämtliche Pferdesport-Disziplinen aus der Liste der Sportarten zu streichen.

PETA: Gewalt an Pferden entehrt den Olympischen Geist

Wieder einmal habe die Reiterequipe bei Olympia ihr wahres Gesicht gezeigt, kritisiert Peter Höffken, Fachreferent bei PETA einer Pressemitteilung der Organisation. "Misshandlungen, die sich sonst meist hinter den Kulissen abspielen, wurden angesichts einer Stresssituation offen ausgelebt."

Das Pferd habe vor lauter Stress kaum noch geradeaus laufen können. „Mit diesem gequälten Tier noch in den Parcours zu gehen, war unverantwortlich. Saint Boy war über und über mit Schweiß bedeckt, hatte vor Angst aufgerissene Augen und musste erhebliches Leid über sich ergehen lassen, weil Annika Schleu völlig ausgerastet ist“, so Höffken weiter. „Pferde mit Gewalt über einen lebensgefährlichen Parcours zu zwingen, entehrt den Olympischen Geist und muss ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.“ (dhe)