Nach versuchtem Aufstand der Wagner-Truppen

Putin sucht Verräter in den eigenen Reihen

HANDOUT - 27.06.2023, Russland, Moskau: Wladimir Putin, Präsident von Russland, hält im Kreml eine Rede vor den Einheiten des russischen Verteidigungsministeriums, der russischen Nationalgarde (Rosgvardiya), des russischen Innenministeriums, des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes und des russischen Föderalen Wachdienstes. Nach dem Ende des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner hat Kremlchef Putin in einer weiteren Rede den Sicherheitsdiensten für ihren Einsatz zum Schutz Russlands gedankt. Soldaten und Mitarbeiter der Geheimdienste hätten sich dem Versuch einer Revolte am 24. Juni entgegengestellt und so einen «Bürgerkrieg» verhindert, sagte Putin. Foto: Sergei Guneyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Wladimir Putin am 27. Juni - er sucht nun nach Verrätern im eigenen Lager
mdr cul, dpa, Sergei Guneyev
von Dimitri Blinski

Wer ist loyal und wer steht eigentlich auf der anderen Seite?
Russlands Präsident Wladimir Putin sucht nach Verrätern in den eigenen Reihen. Denn Fakt ist, einige Soldaten und Generäle haben sich den Wagner-Truppen bei einem versuchten Aufstand nicht in den Weg gestellt – das ist für den Präsidenten ein Vertrauensbruch. Der erste Verräter könnte General Surowikin sein.

Für Putin gibt es nur Feind oder Verräter

ARCHIV - 17.12.2022, ---: Dieses von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Foto General Sergej Surowikin (l), Oberster russische Militärbefehlshaber in der Ukraine, und Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin während seines Besuchs russicher Truppen an einem unbekannten Ort in der Ukraine. In Russland spitzt sich ein Konflikt zwischen der Söldnertruppe Wagner und der Armee zu. Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Bild aus besseren Zeiten: Oberbefehlshaber der russischen Invasionstruppen in der Ukraine, Sergej Surowikin zusammen mit Verteidigungsminister Schoigu. Mittlerweile ist Surowikin nur noch Stellvertreter - und der Präsident soll ihm nicht mehr vertrauen.
nwi, dpa, Gavriil Grigorov

Vertraute sagen, Wladimir Putin würde Menschen in zwei Kategorien einteilen: Feind und Verräter. Mit einem Feind könne er umgehen, einen Verräter allerdings hasst er und wird ihn bekämpfen. Genau das tut Putin nun, wenn man dem Telegramkanal „Rybar“ mit 1,2 Millionen Followern glaubt.

Sergej Surowikin wurde seit Tagen nicht mehr gesehen

Es wird nach Personen gesucht, die „unentschlossen“ gehandelt hätten, als Wagner-Chef Prigoschin einen Aufstand gegen das russische Militär am Freitag und Samstag begonnen hat. Generäle oder auch Soldaten, die Informationen nicht weitergegeben haben und keinen Widerstand geleistet haben. Einer davon könnte der stellvertretende Oberbefehlshaber der russischen Invasionstruppen in der Ukraine, Sergej Surowikin sein. Laut „Rybar“ soll er seit Tagen schon nicht mehr gesehen worden sein. Der „General Armageddon“, wie Surowikin auch genannt wird, soll aktuell verhört werden.

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Hat Surowikin von den Wagner-Plänen gewusst?

Laut New York Times soll Surowikin vom Aufstand der Söldnergruppe Wagner im Vorfeld gewusst haben. Auch gebe es nach Informationen von US-Geheimdiensten Anzeichen dafür, dass weitere russische Generäle Prigoschin unterstützt haben könnten.

"Es wird nun eine Menge Spekulationen, Klatsch und Tratsch über diese Ereignisse geben", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. "Ich denke, dies ist ein solches Beispiel", fügt er hinzu und reagiert damit auf die Spekulationen aus den USA.

Mittlerweile ist Wagner-Chef Prigoschin in der belarussischen Hauptstadt Minsk angekommen. Wladimir Putin hatte ihm Straffreiheit zugesichert.

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