"Unvorstellbar schmerzhaft"Nach Angriffen auf Charkiw: Ukrainischer Zoo muss Tiere einschläfern

Ein privater Tierpark nahe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw ist nach heftigen Gefechten so schwer zerstört worden, dass viele Tiere wohl eingeschläfert werden müssen. Alexander Feldman, der Gründer des „Feldman Ökoparks“, erklärt jetzt auf Facebook, warum er für den grausamen Schritt keine Alternative mehr sieht.
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Raubtierkäfige drohen nach russischen Angriffen einzustürzen!

Der „Feldman Ökopark“ ist ein seit 2013 bestehender 140 Hektar großer Landschaftspark in der Ostukraine. Rund 2000 Tiere sind hier untergebracht.

Im Zuge der russischen Angriffe auf die Ukraine seien die Gehege und die gesamte Infrastruktur des Privatzoos von Artillerie und Luftwaffe getroffen worden, sagte der Gründer des Zoos, Alexander Feldman, am Dienstag in einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft. Es gebe keine Möglichkeit, die Tiere abzutransportieren und somit zu retten. Feldman nennt es ein „Wunder“, dass Tiger, Löwen und Bären bislang am Leben geblieben seien. Ihre Käfige drohten aber jeden Augenblick einzustürzen und die Raubtiere damit auszubrechen. „Vielleicht können wir die kleinen Jaguare und Panther retten, aber die erwachsenen Tiere müssen wir wohl alle töten“, sagt Feldman.

"Es ist unvorstellbar schmerzhaft, darüber zu sprechen, aber unsere höchste Priorität ist jetzt das Leben der Menschen."

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Charkiw liegt direkt an der Grenze zu Russland

Am 24. Februar hatte Russland seinen international verurteilten Krieg gegen die Ukraine gestartet. Das Gebiet Charkiw – nahe der russischen Grenze gelegen – war eines der ersten Angriffsziele. Die Kämpfe um die zweitgrößte Stadt der Ukraine wurden mit besonderer Härte und dem Einsatz von Luftwaffe und Artillerie geführt. Große Teile der Stadt sind verwüstet, es gibt Opfer unter der Zivilbevölkerung. (dpa/dhe)