„Dachte, ich würde sterben“

Mysteriöse Krankheitsanzeichen nach Brust-OP – neue Studie soll jetzt Klarheit schaffen

The silicone implants || Modellfreigabe vorhanden
Mysteriöse Symptome nach Brust-OPs kommen immer wieder vor. Warum?
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Brust-OP’s und das Einsetzen von Brustimplantaten gehören zu den beliebtesten Schönheitsoperationen und gelten als besonders sichere Eingriffe. Doch immer wieder entwickeln Frauen anschließend mysteriöse Symptome und bekommen gesundheitliche Probleme. Eine neue Studie soll Aufschluss über die Ursachen geben.
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Mysteriöse Symptome nach Brust-OP: „Konnte gar nicht mehr aus dem Bett“

Der Traum von einer größeren Brust entwickelt sich für manche Frauen nach einer Brust-OP zu einem schrecklichen Alptraum. So erging es auch einer Schweizerin, die aktuell sehr offen darüber spricht.

„Nach der Operation 2018 wurde ich von Monat zu Monat schubweise immer kränker“, sagt Patientin Sandra gegenüber der Schweizer Online-Ausgabe von „Blick“. Sie habe mitunter anderem mit Kreislaufzusammenbrüchen, Fieber, Schmerzen, Infekten und Herzproblemen zu kämpfen gehabt. „Ich dachte, ich würde sterben, konnte gar nicht mehr aus dem Bett“, schildert Melanie erschüttert. Die Schweizerin spricht auch in einem Instagram-Video über ihre Symptome, die immer noch recht unerforscht sind, aber bei einigen Frauen nach Brust-OPs vorkommen. Denn immer wieder klagen Patientinnen im Nachhinein über gesundheitliche Probleme.

"Breast Implant Illness": Das sind die Symptome

Doch von welcher Krankheit sprechen diese Patientinnen hier eigentlich? Die renommierte „Cleveland Clinic“ fasst die Krankheitsanzeichen nach einer Brust-OP folgendermaßen zusammen:

  • Gelenkschmerzen

  • Muskelschmerzen oder Muskelschwäche

  • Depressionen

  • chronische Schmerzen

  • Autoimmunkrankheiten

  • Haarverlust

All das wird inzwischen als: "Breast Implant Illness" (BII) oder ASIA (Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants) bezeichnet. Also eine Sammlung von Symptomen, die bei Menschen mit Brustimplantaten auftreten. Es gibt bisher keine offizielle medizinische Diagnose.

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"Breast Implant Illness“: Schweizer Klinik behandelte dutzende ähnlicher Fälle

Jetzt soll endlich noch mehr dazu geforscht werden, um Frauen wie Melanie schneller helfen zu können. Eine neue Schweizer Studie des Aarauer Kantonspitals soll für mehr Klarheit über die Krankheit sorgen. Dort hat man bereits Erfahrung mit solchen Fällen.

So sagte der Aarauer Chefarzt für plastische Chirurgie, Jan Plock, gegenüber "Blick": „In den letzten zwei Jahren haben wir etwa 30 bis 40 solcher Patientinnen behandelt. Vielen konnten wir helfen, indem wir die Implantate entfernt haben.“ Auch bei Melanie half es, die Brustimplantate wieder zu entfernen. Erst dann verschwanden die Symptome, fast von heute auf morgen.

Nun möchte der Facharzt mit seiner Studie die Krankheit detailliert erforschen: „Wir machen Blutentnahmen vor und nach der Entfernung der Implantate. Und schauen, ob Veränderungen nachweisbar sind, mit denen man die Krankheit genauer erklären kann“, so der Mediziner abschließend. (mjä)