Urteil in den Niederlanden
Mutter (37) vergiftete eigenes Baby mit Durchfallmittel - elf Jahre Haft!

Für ein kleines Mädchen wurde die Muttermilch zu Gift!
Sarah V. (37) aus Bunnik in den Niederlanden muss elf Jahre hinter Gitter. Sie hat versucht, ihr neugeborenes Baby zu vergiften, indem sie Durchfallmittel in die Muttermilch mischte. Das Mädchen bekam dadurch lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen und Atemprobleme und wuchs nicht mehr. Auch eins ihrer anderen Kinder soll sie zuvor misshandelt haben.
Sarah V. gab Baby vergiftete Milch - trotz kritischem Zustand
Als die Richter in Utrecht das Urteil verkünden, brechen die Angehörigen von Sarah V. in Tränen aus, wie die Zeitung AD berichtet. „Das ist eine verdammte Schande!“, schreit der Bruder unter Tränen. Die Richter fordern die dreifache Mutter auf, sofort mit den Beamten zu gehen. Sie verschränkt ihre Arme hinter dem Rücken. Die 37-Jährige darf sich nicht mal von ihrem Partner und ihrer Familie verabschieden. Sie wird sofort abgeführt, heißt es in dem Bericht.
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Offenbar gibt es hinreichende Beweise dafür, dass die Ärztin Durchfallmittel in die abgepumpte Milch von ihr getan hat. Sie gab die Flasche wohl den Schwestern des Krankenhauses, die sie ihrer Tochter gaben. „Sie war wehrlos und völlig abhängig von deiner Milch. Die Gesellschaft vertraut darauf, dass eine Mutter ihrem Kind keinen Schaden zufügt. [...] Sie haben die Ärzte in die Irre geführt, indem Sie so getan haben, als wären Sie eine Mutter, die das Beste für ihr Kind wollte“, heißt es im Gerichtssaal.
Die Richter gehen laut der Zeitung AD nicht davon aus, dass Sarah V. ihr Kind töten wollte. Doch sie habe dem Mädchen weiterhin die vergiftete Muttermilch gegeben – auch als sich ihr Baby in einem kritischen Zustand befand. Die 37-Jährige nahm es also in Kauf, dass ihre Tochter durch das Mittel hätte sterben können. Sarah V. behauptete, sie habe an einer Wochenbettdepression gelitten, was das Gericht ihr aber nicht glaubte.
Hohe Konzentration des Durchfallmedikaments Loperamid in Muttermilch gefunden
Ihre dritte Schwangerschaft sei problematisch gewesen. Ihr Baby kam in der 28. Schwangerschaftswoche per Notkaiserschnitt mit nur 1.410 Gramm auf die Welt. Obwohl Sarah V. nicht vorhatte zu stillen, habe sie sich von den Kinderärzten überzeugen lassen, Muttermilch für ihre Tochter abzupumpen, so die Zeitung.
Anfangs habe es so ausgesehen, als ob es dem Kind tatsächlich besser ging. Nach einigen Wochen habe sich der Zustand des Kindes plötzlich wieder verschlechtert. Gewichtsverlust, Symptome wie Blut im Stuhl, Atembeschwerden, Herzrhythmusstörungen alarmieren die Ärzte, die keine Erklärung für die Veränderung gehabt hätte, schreibt AD weiter.
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Bis sie die Muttermilch untersuchten und darin eine hohe Konzentration des Durchfallmedikaments Loperamid fanden. Die Mutter nimmt dieses Medikament regelmäßig, sagt sie dem Bericht zufolge. Sie leide unter Zöliakie, habe eine Gluten-Unverträglichkeit und kontrolliere mit Loperamid ihren Stuhlgang, sagte sie aus. Über ihren Körper sei das Medikament in die Muttermilch gelangt.
Experten hielten das dem Bericht zufolge für unwahrscheinlich. Deren Aussagen zufolge sei die Konzentration des Mittels in den Flaschen viel zu hoch gewesen, sie gingen davon aus, dass Sarah V. es direkt in die Milch gemischt habe.
Früherer Prozess gegen ehemalige Ärztin eingestellt
Wie es in Medienberichten weiter heißt, wurde bereits 2018 gegen die ehemalige Ärztin wegen Kindesmisshandlung verhandelt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihr vorgeworfen, ihren damals dreijährigen Sohn misshandelt und nur unzureichend versorgt zu haben, so das Portal NL Times. Das Verfahren sei damals aus Mangel an Beweisen eingestellt worden.
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