In Kitzbühel verhaftetMutmaßlicher Reichsbürger: Wer ist der Koch Frank Heppner?

Er sollte die Kantinen des neuen deutschen Reiches übernehmen – in den Augen seiner mutmaßlichen Mitverschwörer offenbar der passende Job für einen Starkoch wie ihn. Nun soll er in der großen Reichsbürger-Razzia verhaftet worden sein. Doch wer ist Frank Heppner?
David Alaba ist sein Schwiegersohn

Vielen dürfte seine Tochter etwas sagen. Das ist nämlich Shalimar Heppner, mittlerweile Alaba. Sie ist Mitbegründerin des Modelabels OHGIVI. Und auch Heppners Schwiegersohn ist kein Unbekannter: Real-Madrid-Verteidiger David Alaba.
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Doch auch Heppner selbst ist kein unbeschriebenes Blatt. Der Münchener Starkoch hat bereits in mehreren internationalen Restaurants gearbeitet und ist 2. Weltmeister des „Chaîne des Rôtisseurs“, einer internationalen gastronomischen Gesellschaft. Sie ist vor allem der gehobenen Küche, der Haute Cuisine, verschrieben.
Heppners Fokus liegt auf euro-asiatischer Küche
Seine Ausbildung absolvierte er im „Ratskeller München“. Danach arbeitete er unter dem berühmten österreichischen Koch Eckart Witzigmann. Witzigmann gilt als einer der Köche, der die französische Nouvelle Cuisine in den 70er Jahren nach Deutschland gebracht hat. Seine Schützlinge gelten heute oft als erste Garde der deutschen und österreichischen Küche.
Weiter ging es für Heppner nach Südkorea, Hongkong und auf die Philippinen. Als er nach Deutschland zurückkehrte, übernahm er erst die Küche im „Hotel Rafael“ und danach im „Lenbach“. Im Jahr 2009 übernahm er das „Momo“ in München, ehe er 2019 (bis vermutlich Mittwoch) als der Leitung des euro-asiatischen Restaurants „Sra Bua“ im Kempinski-Hotel „Das Tirol“ in Jochberg bei Kitzbühel durchstartete.
Kochbücher und -sendungen - dann die Festnahme
Außerdem hat Heppner in seiner Karriere einige Kochbücher geschrieben, darunter „Asiatische Gourmetküche“ und „Heppners Korean Cooking“. Auch in diversen deutschen Kochshows trat er auf, zum Beispiel im ARD-Frühstücksbuffet oder auf dem Dauerwerbesender QVC.
Tochter Shalimar soll laut „t-online“ am Mittwoch noch nichts von der Festnahme ihres Vaters gewusst und das Restaurant „Sra Bua“ geschlossen vorgefunden haben. Aus der Familie wisse laut dem Portal niemand, wie Heppner „in diese Lage“ gekommen sein soll. „Seltsame Parolen“ habe es zwar gegeben, niemand habe aber mit einer ernsthaften Verbindung zu der Reichsbürgerszene gerechnet.
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Er sollte Nachschub besorgen und Kantinen verwalten
Seine konkrete Aufgabe soll es gewesen sein, sich um den Aufbau von Kantinen für das „neue Reich“ zu kümmern. „Nachschub des militärischen Arms der Reichsbürger“ sollte er besorgen. Laut der österreichischen Zeitung „Die Presse“ habe er sogar schon Lebensmittel und Küchenutensilien für den geplanten Umsturz gesammelt.
Nun soll der 62-Jährige auf dem Weg zu Generalbundesanwalt Peter Frank sein. (tpo)