Polizei tappt im Mordfall im Dunkeln
Wer hat Barry und Honey Sherman getötet? Milliardärs-Sohn bietet 25 Millionen Euro Belohnung für Hinweise

Fünf Jahre ist es her, dass Jonathon Shermans Eltern tot aufgefunden wurden - sehr wahrscheinlich wurden sie umgebracht. Doch noch immer fehlt jegliche Spur vom Killer des Milliardärs-Paars, trotz einer riesigen Belohnung für Hinweise. Ihr Sohn will die Suche allerdings nicht aufgeben und verdreifacht die Millionensumme kurzerhand.
Jonathon Sherman verdreifacht Belohnung auf fast 25 Millionen Euro
Zehn Millionen kanadische Dollar hatten die Kinder von Barry und Honey Sherman für Hinweise im Mordfall ihrer Eltern als Belohnung versprochen – rund sieben Millionen Euro. Nun, fünf Jahre später, erhöht Jonathon Sherman die Summe um weitere 17 Millionen Euro, auf jetzt fast 25 Millionen.
„Wir werden erst abschließen können, wenn die Verantwortlichen für diese schreckliche Tat vor Gericht gestellt werden“, teilte Sherman am fünften Todestag seiner Eltern mit. Er und seine Geschwister hoffen noch immer, die Person zu finden, die Barry und Honey auf dem Gewissen hat.
Kanada: Polizei sucht weiter nach Tatverdächtigen

Trotz der gigantischen Summe, die bereits unmittelbar nach ihrem Tod für Hinweise ausgelobt worden war, fehlt der Polizei nach wie vor eine heiße Spur. 1.255 Hinweise sind bei den Ermittlern eingegangen, 250 Zeugen wurden vernommen, 41 Durchsuchungsbefehle ausgestellt – ohne Erfolg.
Im vergangenen Dezember schien es Hoffnung zu geben: Die Polizei veröffentlichte Videoaufnahmen einer Person, die am Tag vor dem Tod der Shermans vor ihrem Haus gesichtet worden war. Die Person sei „höchstverdächtig“, teilten die Ermittler damals mit – doch einen Tatverdächtigen gibt es bis heute nicht.
Mord an Milliardärs-Paar Sherman: Schwester verdächtigte eigenen Bruder
Jonathon Sherman und seine Geschwister hatten die Ermittlungen der Polizei von Toronto in der Vergangenheit kritisiert. Die Ermittler waren zunächst noch von Selbstmord ausgegangen, behandelten den Tod der Shermans erst später als Doppelmord. Die Familie engagierte einen Privatdetektiv, eine heiße Spur konnte jedoch auch dieser nicht finden.
Auch innerhalb der Familie gibt es Spannungen: Jonathons Schwester Alexandra Krawczyk verdächtigte ihren Bruder öffentlich, in den Tod der Eltern verwickelt sein zu können. Dieser habe seinem Vater 50 Millionen kanadische Dollar zurückzahlen sollen, kurz darauf seien Barry und Honey tot aufgefunden worden, behauptete sie.
„Ich kann Ihnen versichern, dass ich damit nichts zu tun hatte“, sagte Jonathon im Januar zum „Toronto Star“. Die beiden Geschwister sollen seitdem nicht mehr miteinander reden.
Jonathon Sherman: "Fühle diesen unermesslichen Schmerz jeden Tag"

Barry und Honey waren vor fünf Jahren tot in ihrem Haus aufgefunden worden. Sie waren offenbar mit Gürteln um den Hals erstickt worden.
Als Gründer des Pharmazieunternehmens Apotex verfügte Sherman über ein riesiges Vermögen, Schätzungen gehen von einer Summe zwischen fünf und zehn Milliarden US-Dollar aus. Die Shermans galten als generöse Spender, zu Lebzeiten soll das Ehepaar mehr als 50 Millionen US-Dollar gespendet haben.
„Ich fühle diesen unermesslichen Schmerz jeden Tag, wenn mir bewusst wird, dass meine beiden Kinder niemals das Privileg haben werden, meine Eltern kennenzulernen“, sagt Jonathon Sherman. „Meine Eltern hätten es verdient gehabt, die Früchte ihrer Arbeit zu genießen und ihren Lebensabend so zu verbringen, wie es sich für Großeltern gehört: im Kreise ihrer Familie". (jda)