Mode-Branche im Umbruch

Was sich verändert und wo wir am liebsten unsere Kleidung kaufen

 Pimkie, Kaufingerstrasse, Muenchen, Bayern, Deutschland *** Pimkie Kaufingerstrasse Muenchen Bavaria Germany
Die Modebranche ist im Umbruch.
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Angesichts der steigenden Preise schauen Verbraucherinnen und Verbraucher mehr auf das Geld. Und das zeigt sich auch bei der Mode. Laut einer Umfrage ist der Preis daher wichtiger geworden, bei Käufen wird eher gezögert. Auch für die Modeunternehmen verändert sich derzeit einiges.

Studie: Modeindustrie steuert auf globalen Abschwung zu

Ein Blick in die Einkaufsstraßen offenbart es noch nicht. Schaufensterpuppen mit Winterjacken, Mützen an Kleiderständern. Aber hinter dem üblichen Straßenbild wirkt der Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise und gestörte Lieferketten. Zudem: Die steigenden Preise verändern das Kaufverhalten von Verbraucherinnen und Verbraucher. Das merken die Modeketten schon seit einiger Zeit. H&M etwa meldete im September einen Gewinneinbruch. Auch das Modeunternehmens Next wurde zuletzt von einer schwachen Nachfrage überrascht.

Die Branche steuert laut einer aktuellen Studie sogar auf einen globalen Abschwung zu. Rund 56 Prozent der Verantwortlichen in der Modebranche erwarten demnach eine Verschlechterung der Bedingungen für die Modeindustrie im kommenden Jahr, heißt es in der Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company und der Branchen-Informationsdienst „Business of Fashion“.

Auch Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Die Umsätze der Modehändler in den Einkaufsstraßen der Innenstädte lagen bis September diesen Jahres um die Inflation bereinigt - um 11 Prozent unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.

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Umfrage: Der Preis wird auch beim Modekauf wichtiger

Denn neben steigenden Energiepreisen und Lieferschwierigkeiten bestimmen vor allem auch die Käuferinnen und Käufer die Lage der Modeketten. Und da zeigt eine aktuelle Umfrage: Viele Vorlieben sind in den letzten Jahren gleich geblieben – aber die Deutschen achten nun mehr auf den Preis.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Modeverbandes GermanFashion bevorzugen die Shoppenden ganz überwiegend Marken aus dem Preiseinstiegssegment sowie dem mittleren Preissegment. Also: gekauft wird eher günstig.

Vor allem schauen Frauen deutlich intensiver auf den Preis. Männer greifen deutlich häufiger zu Marken, die teurer sind – darunter Boss, Tommy Hilfiger oder Calvin Klein.

In Summe steuern die Käuferinnen und Käufer bei der Suche nach neuer Kleidung aber Filialen der günstigen Anbietern wie H&M, Zara oder C&A an. Der Trend allerdings: rückläufig. Die Studienmacher sehen die Verbraucherinnen und Verbraucher – vor allem die jüngeren – ins Internet abwandern.

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Luxus und Secondhand bleibt beliebt

Doch nicht nur die Onlinehändler gewannen als Anlaufpunkte für den Kauf von Bekleidung zuletzt an Bedeutung. Auch der Handel mit gebrauchter Kleidung legte der GermanFashion-Studie zufolge zu. „Dahinter verbirgt sich vermutlich einerseits der Wunsch nach günstiger, werthaltiger Kleidung. Möglich ist aber auch ein stärker werdendes Markenbewusstsein der jüngeren Zielgruppen“, sagte Hauptgeschäftsführer von GermanFashion, Thomas Lange.

Der Secondhand-Einkauf sei salonfähig geworden. Gleich drei Entwicklungen geben dem Secondhand-Handel Rückenwind: die Preissteigerungen, die weltweiten Lieferschwierigkeiten und der Wunsch, nachhaltiger zu leben.

Auch jene Konsumenten, die in der Regel zu teureren Artikeln greifen scheinen sich noch nicht zurückzuhalten. Für 2023 erwarten die Verfasser der McKinsey-Studie noch ein Wachstum von 5 bis 10 Prozent im Luxussegment.

Und wer hätte das gedacht: Fast ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher outete sich in der Umfrage als Modemuffel und gab an, sich überhaupt nicht aktiv über Mode und Bekleidung zu informieren. Wenig überraschend war das komplette Desinteresse an Mode bei Männern mit 31 Prozent noch etwas verbreiteter als bei Frauen mit 27 Prozent. (dpa/mtr)

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