„Es tut mit leid, was ich meinen Kindern und der Familie angetan habe“
Esra C. (35) auf offener Straße erstochen: Ehemann und mutmaßlicher Mörder sagt aus

Im Prozess um die tödliche Messerattacke auf Esra C. (35) in Burgdorf bei Hannover hat sich der Angeklagte Hüseyin C. geäußert. Am ersten Verhandlungstag hatte der 37-Jährige über seinen Verteidiger bereits ein Geständnis abgelegt, seine Ehefrau Esra C. am 3. Mai 2022 getötet zu haben.
Esra hatte wohl einen Anderen
„Es tut mit leid, was ich meinen Kindern und der Familie angetan habe“, sagt Hüseyin C. unter Tränen und bekräftigt, er habe seine Frau Esra über alles geliebt. Am Tag der Tragödie soll sie zu ihrem Noch-Ehemann, von dem sie sich trennen wollte, gesagt haben: „Fick dich – hau ab, ich habe einen anderen“, so der Angeklagte in seiner Aussage.
Emotionale Szenen im Gerichtssaal
Wie schon zum Prozessauftakt spielen sich im Hildesheimer Gerichtssaal emotionale Szenen ab. Familie und Freunde des Opfers sind anwesend, erneut in Schwarz gekleidet und mit gerahmten Fotos ihrer Esra. Angehörige beschimpfen den Angeklagten wüst, eine der Nebenklägerinnen bezeichnet ihn sogar als Hund. Ein Großaufgebot von 30 bis 50 Polizeibeamten sichert den Prozess, mehrere Personen fliegen aus dem Saal.
Mann attackiert seine Ehefrau vor der Anwaltskanzlei

Laut Staatsanwaltschaft Hildesheim soll Esra C. am 3. Mai 2022 auf den Weg zu einem Termin bei ihrem Rechtsanwalt in Burgdorf bei Hannover gewesen sein, um sich scheiden zu lassen. Hüseyin C. soll seine Noch-Ehefrau vor der Kanzlei abgefangen und mit einer 20 Zentimeter langen Klinge auf sie eingestochen haben. Erst als mutige Passanten eingreifen, soll er von ihr abgelassen haben. Hüseyin C. flüchtet, stellt sich später der Polizei. Die 13 Stiche haben die 35 Jahre alte Mutter so schwer verletzt, dass sie trotz mehrerer Reanimationsversuche im Krankenwagen verblutet. Hüseyin C. wird heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen. (kzi/dpa)