"Mit voller Wucht auf Matratzenturm geworfen"

Missbrauchsvorwurf in Brandenburger Kita: Blaue Flecken und Strafen fürs Einnässen

Missbrauchsvorwurf in Kita
Eltern berichten von Gewalt gegen Kinder in der Kita (Symbolbild).
ua fgj bwe, dpa, Uwe Anspach

Schwere Vorwürfe gegen die Mitarbeiter einer Kita in Brandenburg: Einem Bericht der "Märkischen Onlinezeitung" zufolge verdichten sich Hinweise, dass den Mädchen und Jungen der Einrichtung "Zwergenland" in Werneuchen (Brandenburg“) Gewalt angetan wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Missbrauchs an Schutzbefohlenen.

Hinweise auf Gewalt gegen Kinder in Kita Zwergenland

Genaueres will die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) mit dem Hinweis auf das laufende Verfahren nicht sagen, doch Eltern schildern dem Portal schockierende Details. "Unser Kind wurde eingesperrt, wenn es nicht gehört hat", sagt ein Vater. "Es wurde vom Essenstisch weggezerrt, wenn es nicht brav war und mit voller Wucht auf einen Matratzenturm geworfen."

Zudem hätten die Kinder vormittags und beim Mittagessen sehr wenig zu trinken bekommen, damit sie während des Mittagsschlafs nicht zur Toilette müssen oder sich einnässen. Und wenn dies doch passierte, mussten die Kinder "in ihren nassen Sachen liegen bleiben bis nach der Mittagspause", berichtet der Vater weiter. Jene Kinder seien vor der Gruppe dann auch noch bloßgestellt worden.

Kita Löhme blockt Missbrauchsvorwurf ab

Die Mutter eines weiteren Kindes sagt moz.de, ihre Tochter habe häufig blaue Flecken am Oberarm und abends großen Durst gehabt. Das habe sie in der Kita angesprochen. "Aber es wurde alles abgeblockt, oder man hat uns erzählt, das hätten sich die Kinder alles bloß ausgedacht.“

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Werneuchen: Eltern fordern lückenlose Aufklärung

Eine externe Pädagogin schilderte die Vorfälle dem Barnimer Jugendamt, woraufhin Anzeige erstattet wurde. Noch richten sich die Ermittlungen gegen Unbekannt – personelle Konsequenzen soll es in der Kindertagesstätte Zwergenland aber schon gegeben haben: Die Kita-Leitung sowie eine Erzieherin sind nach Angaben der Eltern nicht mehr in der Einrichtung tätig. Die Eltern fordern eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle und Konsequenzen für die Beschuldigten. (bst)