Schweres Unglück in Kohlemine in Mexiko

Wettlauf gegen die Zeit! Einsatzkräfte suchen verzweifelt nach verschütteten Minenarbeitern

Dramatischer Wettlauf gegen die Zeit. In Mexiko kämpfen Einsatzkräfte um das Leben von zehn Arbeitern, die am Mittwoch in einer Mine eingeschlossen worden waren. Seit mehr als vier Tagen fehlt von den Männern jedes Lebenszeichen. Speziell ausgebildete Taucher sollen nun bei ihrer Befreiung helfen – doch die Rettungsaktion gestaltet sich als äußerst schwierig.
Wie die Angehörigen um ihre Lieben beten, sehen Sie oben im Video.

Mexiko: Zehn Arbeiter in Kohlemine eingesperrt

Es soll sich angehört haben wie ein Donnerschlag, ein Luftstrom sei aus der Erde geschossen, sagen Beteiligte: Am Mittwoch brach in der Kohlemine in Sabinas eine Wand ein, Wassermassen strömten in die Tunnel, mehrere Schächte wurden überflutet.

Zahlreiche Arbeiter stürzten zum Eingang der Mine und warfen Seile in die Tiefe, um ihren Kollegen zu helfen. Fünf Kumpel konnten so noch aus den unterirdischen Gängen gerettet werden – doch von zehn Männern fehlt seitdem jedes Lebenszeichen

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Rettungsarbeiten in Mine: „Die Zeit ist gegen uns“

Die Einsatzkräfte versuchen vor Ort, Wasser aus der Mine abzupumpen.
Die Einsatzkräfte versuchen vor Ort, Wasser aus der Mine abzupumpen.
Reuters

Die Rettungsarbeiten vor Ort gestalten sich als schwierig. Speziell ausgebildete Taucher des mexikanischen Militärs sollen dabei helfen, die eingesperrten Arbeiter zu befreien, doch auch sie dürfen die Mine bislang nicht betreten. In den Tunneln herrscht nach wie vor Einsturzgefahr.

„Wollen sie noch mehr Leben riskieren?“ fragt sich Cecilia Cruz, deren Neffe Sergio bei dem Unglück verschüttet wurde. „Das wäre eine noch größere Tragödie.“ „Wir sind müde, wir sind verzweifelt“, verrät sie. „Doch wir haben noch immer ein kleines bisschen Hoffnung.“

Die Menschen vor Ort hoffen, dass sich unter der Erde ein Raum ergeben hat, den das Wasser nicht erreicht hat, sodass die eingesperrten Arbeiter dort Luft bekommen. Auch der mexikanische Präsident bangt um die Leben der zehn Kumpel: „Die Zeit ist gegen uns“, sagt Andres Manuel Lopez Obrador.

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Mexiko: Immer wieder zahlreiche Tote bei Unglücken in Minen

Das Unglück in Sabinas ist nicht der erste Minenunfall in der Region nahe der US-amerikanischen Grenze. Im vergangenen Jahr kamen neun Arbeiter bei zwei Einstürzen ums Leben, 2006 starben nach einer Explosion in einer Mine 65 Männer.

Die Mine in Sabinas war erst im Januar dieses Jahres eröffnet worden. Bislang habe es laut dem mexikanischen Arbeitsministerium keinerlei „Berichte von Beschwerden oder anderen Auffälligkeiten“ gegeben.

Sergio Martinez war einer der fünf Arbeiter, die unmittelbar nach dem Unglück noch aus der Mine gerettet werden konnte. Sein Bruder Jorge Luis ist noch unter der Erde eingeschlossen. „Wir hoffen auf ein Wunder, sodass er lebend wieder herauskommt“, sagt Sergio. (jda)