26. Juni 2021 - 13:16 Uhr
Im Kaufhaus Woolworth ein Messer gegriffen
Am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr hat der 24-jährige Mann ein Blutbad in der Würzburger Innenstadt angerichtet. Er hatte sich im Kaufhaus Woolworth ein Messer gegriffen und damit auf andere Menschen eingestochen. Drei Menschen starben direkt am Geschäft, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Mindestens fünf weitere Menschen wurden verletzt, bis die Polizei ihn schließlich stoppen und festnehmen konnte. Am Samstagvormittag wurde der Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt.
Der barfüßige Messer-Angreifer von Würzburg bei der Festnahme

Bisher nur wenige Informationen über den Täter und sein Motiv
Der Festgenommene ist ein 24 Jahre alter Somalier. Er soll 1997 in der somalischen Hauptstadt Mogadischu geboren sein. Er kam 2015 nach Deutschland und erhielt hier offenbar subsidiären Schutz. Zuletzt wohnte er in einer Unterkunft in Würzburg. Laut Ermittlern war er in psychiatrischer Behandlung.
Der Mann soll bei dem Angriff "allahu akbar" gerufen haben, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erklärte. Deswegen würde er einen islamistischen Anschlag nicht ausschließen. Aus Sicherheitskreisen hieß es am Samstag, der junge Mann habe bei seiner Vernehmung eine Äußerung gemacht, die auf religiösen Fanatismus schließen lasse. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung sei offenbar Propaganda-Material von ISIS gefunden worden, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.
In dieser Flüchtlingsunterkunft hat der tatverdächtige Somalier gelebt

Flurnachbar erzählt von dem Täter: „Er war ganz leise immer.“
Ein anderer Bewohner der Unterkunft, Abdella M., beschreibt den Tatverdächtigen als einen ruhigen Mann, der oft alleine war: "Er war ganz leise immer." Auf einen Gruß hätte er nur seltsam geguckt und sonst nicht reagiert. Allerdings ist er auch zwischendurch aggressiv geworden, hatte seine Tür kaputt gemacht und seine Dokumente vernichtet. Abdella M. bestätigt, dass der Tatverdächtige psychische Probleme hatte und deswegen in einem Krankenhaus gewesen war.
(dpa/cli)