Kampf gegen die Einwegverpackungen

Ist das das Aus für den schnellen Coffee to go? Das bedeutet die Mehrwegpflicht im Alltag

Café in Hamburg macht es vor Kampf gegen Plastik
00:53 min
Kampf gegen Plastik
Café in Hamburg macht es vor

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von Kia Kuhnert und Julia Lübbersmeyer

Der Coffee to go oder die Suppe auf die Hand – im hektischen Arbeitsleben muss es schnell gehen. Nachhaltigkeit? Fehlanzeige! Das findet auch die Politik, denn jetzt seit Anfang dieses Jahres müssen alle Gastronomie-Betriebe Mehrwegbehälter anbieten. Wie Stefanie Trenkenschuh, die Inhaberin vom Hamburger Café „Steff’s wild roots“ ihrer Zeit längst voraus ist, sehen Sie im Video.

Positives Feedback vom Umweltsenator

Auch wenn Mehrwegbehälter jetzt in jedem Restaurant und Café zu finden sind, bedeutet das nicht gleichzeitig das Ende von Einwegprodukten: Sie dürfen weiterhin ausgegeben werden. Doch Jens Kerstan (B’90/Grüne), Hamburgs Umweltsenator, ist zuversichtlich, dass die gesetzliche Neuerung ein Schritt in die richtige Richtung ist: „Der Kiosk um die Ecke hat andere Bedürfnisse als ein internationaler Konzern wie McDonalds oder das einzelne Restaurant irgendwo. Insofern ist das, glaube ich, ganz gut mit einer Angebotspflicht zu starten und wenn es dann im Laufe des Prozesses deutlich wird, das funktioniert so nicht, dann können wir immer noch nachsteuern.“

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Trotzdem versuchen auch jetzt schon immer mehr Cafés und Restaurants umstellen. Das ist auch das Ziel der Kampagne "Einfach Mehrweg" der Stadt Hamburg. Online können sich Hamburgerinnen und Hamburger, aber auch Gastronomen über die Möglichkeiten informieren.

Reicht die Mehrwegpflicht?

Doch Viola Wohlgemuth von Greenpeace aus Hamburg geht die neu eingeführte Angebotspflicht nicht weit genug. Die Umweltschützerin fordert einen kompletten Verzicht auf Einwegverpackungen: „Wir brauchen also eine flächendeckende Mehrwegpflicht, und die muss poolfähig sein, wie z.B. beim Mineralwasser. Oder bei der Bierflasche, die überall genormt ist und die ich überall in Deutschland, in jedem Supermarkt abgeben kann. Genau dieses System brauchen wir jetzt auch für die Lebensmittelbehälter. Das heißt, wenn ich in Hamburg in den Zug steige, muss ich das in München auch wieder abgeben können.“

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Vorerst liegt die Entscheidung, ob Mehrweg oder nicht, beim Kunden, dem jetzt ein nachhaltigeres Einkaufen offen steht.