Ausgepfiffen im eigenen Stadion - es braucht das Sommermärchen-Gefühl!

Mit DIESER Stimmung wird das NIX bei der Heim-EM

Gute Choreos alleine reichen nicht - 90 Minuten volle Unterstützung braucht das DFB-Team.
Mehr Schwarz-Rot-Gold wagen: Das könnte wie 2006 die Antwort für eine stimmungsvolle und erfolgreiche Heim-EM 2024 werden.
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Ein Appell an alle DFB-Fans von Ludwig Degmayr

Das war doch klar!

Wie sollte es auch mit einem Sieg klappen beim Auswärtsspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei in Berlin? Ausgepfiffen wurde das DFB-Team ja schon vor dem ersten Ballkontakt. Und das macht nicht gerade Hoffnung auf eine stimmungsvolle Heim-EM.

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Olympiastadion Berlin fest in türkischer Hand

Fußball-Deutschland braucht den zwölften Mann, um rechtzeitig zur Europameisterschaft im eigenen Lande aus der Krise zu kommen. Das Problem: Bei der Generalprobe in Berlin ging das Duell auf der Tribüne klar an die Türkei.

Lese-Tipp: Live-Blog zur Nationalelf: Nach Türkei-Pleite: Letzter EM-Test 2023 gegen Österreich

Während die Deutschen bereits bei der Platzbegehung gnadenlos ausgepfiffen wurden, bekamen die türkischen Akteure frenetischen Applaus. Rein akustisch wirkte es also schon vor dem Beginn des Spiels eher nach einem Spiel in Istanbul als in Berlin.

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Wo waren die deutschen Fans?

Ob die durch die Türken gemachte Stimmung wirklich die feine Klinge war, darüber lässt sich natürlich streiten. Jedenfalls wirkt es vorsichtig gesagt komisch, wenn anwesende Türken das Land ausbuhen, in dem sie ansonsten gut und gerne leben. Aber das ist nicht der Punkt.

Die Quintessence ist jene, dass die Türkei Fans besitzt, die für die Mannschaft durchs Feuer gehen. Und das ist bei einer großen Mehrheit der Deutschen Fans nicht zu sehen. Es war den Zuschauern im Olympiastadion jederzeit möglich, mit Fangesängen die Deutungshoheit zu gewinnen.

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Die Türkei zeigt, wie es geht - mit kleinen Abstrichen

Ein Vergleich der Nationalhymnen – auf dem Platz und auf der Tribüne – bringt Klarheit: Während die türkische Nationalmannschaft und ihre Fans mit Herzblut singen, ist bei der deutschen Hymne der Text kaum durch das Stadion zu hören. Begeisterung und eine packende Atmosphäre sehen anders aus – und hört sich vor allem anders an!

Lese-Tipp: Alle News zur Nationalmannschaft in unserem Liveblog bei RTL.de

Wie soll also ohne positive Stimmung auf der Tribüne der Spirit auf dem Rasen ankommen. Und es ginge doch, wie Beispiele auf Vereinsebene zeigen. Schalke 04 spielt als ehemaliger Champions-League-Club mittlerweile gegen den Abstieg in die 3. Liga. Und die Fans? Unterstützen den Verein wie zu erfolgreichsten Zeiten jede Woche aufs Neue mit Leidenschaft.

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Mehr Schwarz-Rot-Gold wagen

Warum funktioniert das nicht, wenn es um die Nationalmannschaft geht? Vielleicht unter anderem deswegen, dass den deutschen Fans der Mut fehlt, zur eigenen Fahne zur stehen. Neben Fußballliebe (der Name des neuen EM-Balls) braucht es auch eine Prise Heimatliebe. Es mangelt an Nationalstolz. Der Gegner Türkei hat gezeigt, wie es geht.

Und eine Schippe weniger als bei den Türken würde ja schon reichen. So erreicht man nämlich das gesunde Level an Selbstvertrauen und verfällt nicht wie einige türkische Fans in überschwänglichen Patriotismus und damit einhergehende teils fragwürdige Äußerungen (siehe Social-Media-Beitrag oben). Es geht nämlich nach wie vor „nur“ um Fußball.

Insofern die Empfehlung: Die deutsche Flagge nächsten Juli aus dem Keller holen, mit ins Stadion nehmen und für eine positive und freundliche Stimmung Sorgen. Es hat doch 2006 auch funktioniert! Die vielleicht an manchen Stellen fehlende Mentaliät der Mannschaft bringt dann ein ebenfalls formverbessertes deutsches Publikum, sodass die Spiele bei der EM in Berlin und Co. eben keine Heimspiele für andere Nationen werden, sondern für UNS – klingt nach einem Deal, oder?