Baggerfahrer stieß auf unbekannten Toten
Rätsel um mysteriöse Leiche auf Friedhof in Mechernich gelöst

Für den Friedhofsmitarbeiter in Mechernich (Nordrhein-Westfalen) war es ein Schock: Als der Baggerfahrer auf dem Friedhof in Mechernich ein neues Grab ausheben wollte, stieß er im Erdreich auf einen Toten, der viel zu gut erhalten war. Weil er befürchtete, dass jemand dort heimlich eine Leiche verscharrt haben könnte, schlug er Alarm. Die Polizei hat nun das Rätsel des mysteriösen Leichnams gelöst.
Mysteriöser Toter kam in die Rechtsmedizin nach Bonn
An der Stelle auf dem Friedhof war eigentlich schon lange niemand mehr bestattet worden. Laut Polizei fanden die letzten Beerdigungen dort Mitte der 1970er Jahre statt. Nach Ablauf der Liegezeit seien die Gräber vor rund 10 Jahren eingeebnet worden. Die Friedhofsgärtner hatten den Bereich damals gepflügt, mit Mutterboden bedeckt und Gras gesät. Dort auf einen gut erhaltenen Körper eines Verstorbenen zu stoßen, war also mehr als unwahrscheinlich.
Die Polizei leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. Wurde der unbekannte Tote Opfer eines Verbrechens? Diese Frage können die Ermittler nun ganz sicher mit einem Nein beantworten. Die Leiche wurde in der Bonner Rechtsmedizin untersucht. Dabei seien keine Hinweise auf Gewalteinwirkung gefunden worden, so die Polizei.

Doch keine Leiche zu viel auf dem Friedhof in Mechernich
Bei weiteren Grabungen an der Fundstelle fanden die Ermittler weitere Hinweise, dass der Tote nicht heimlich vergraben wurde. Im Erdreich rund um die Leiche wurden Reste gefunden, die darauf hindeuten, dass der Tote in einem Holzsarg mit Zink-Einlage bestattet wurden.
Beim Blick in alte Bestattungsunterlagen fügte sich dann das Puzzle zusammen: 1974 wurde in Mechernich ein Mann beerdigt, der in Belgien bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Nach dem Unfall wurde der Tote in einem Zinksarg zurück nach Deutschland gebracht. Die Leiche sei dann darin in einen Holzsarg eingebettet worden, bevor sie auf dem Friedhof bestattet wurde.
Die Leiche ist im Zinksarg regelrecht konserviert worden
„Dies erklärt den Zustand des Leichnams“, teilte die Polizeikreisbehörde Euskirchen mit. Die Leiche sei in dem Zinksarg besonders gut konserviert worden. „Die Beerdigung fand damals an der Fundstelle statt“, so die Ermittler. Sie gehen darum nicht mehr von einer Straftat aus. Die sterblichen Überreste des gut erhaltenen Mechernichers sollen nun wieder auf dem Friedhof beigesetzt werden. Bleibt zu hoffen, dass er nach seinem kleinen Ausflug in die Bonner Rechtsmedizin nun seine ewige Ruhe findet.
JGR