Vierjährige treibt auf Einhorn aufs offene Meer Griechenland feiert Kapitän für Rettung des Einhorn-Mädchens: "Man muss mir nicht danken"
Er habe nur das getan, was jeder getan hätte, sagt der bescheidene Kapitän Grigoris Karnesis aus Griechenland, der in seinem Heimatland für seine heldenhafte Rettungstat gefeiert wird. Der Seemann hatte am Montag ein vier Jahre altes Mädchen vor dem sicheren Tod gerettet. Das Kind trieb im Golf von Korinth auf einem aufblasbaren Einhorn aufs offene Meer hinaus. Der Kapitän eilte ihr zur Hilfe und rettete das Mädchen aus dem Wasser – rund 500 Meter von der Küste entfernt. Kameras hielten die dramatischen Momente fest – im Video.
"Das Kind war erstarrt"
Als der Kapitän der lokalen Fähre „Salaminomachos“ hörte, dass ein vierjähriges Mädchen alleine auf dem offenen Meer in Not geraten war, sei er sofort mit seiner Fähre zur Hilfe geeilt. „Das Kind war erstarrt. Sie hatte Angst, und deshalb hatte sie sich fest an ihrem aufblasbaren Schwimmreifen festgehalten“, sagt Karnesis. Als er mit dem großen Schiff auf sie zu gefahren sei, habe sie angefangen zu schreien. Dann habe er das hilflose Kind aus dem Wasser geholt und sie sicher zur Küste gebracht. In der Hafenstadt Antirio habe bereits ihre Mutter gemeinsam mit Beamten der Küstenwache auf sie gewartet, so der Seemann.
Das Unglück geschah am Montag im Golf von Korinth. Das Mädchen war dort mit ihren Eltern baden und hatte am Strand in einem aufblasbaren Einhorn geplanscht. Plötzlich kam ein heftiger Wind auf, das Kind wurde von einer Strömung mitgerißen und aufs offene Meer getrieben. Versuche das Kind schwimmend zu erreichen, scheiterten. Die Eltern benachrichtigten umgehend die Küstenwache, die wiederum den Kapitän der Fähre alarmierte. Das Mädchen wurde etwa 500 Meter von der Küste entfernt aus dem Wasser gerettet.
Kapitän warnt vor tückischen Strömungen

Kapitän Karnesis kennt die tückischen Strömungen vor der Küste Antirios. Es sei ein ernstes Problem, erklärt er. Schwimmer sollten sich nicht zu weit von der Küste entfernen und ihre Fähigkeiten nicht überschätzen, so der Kapitän. Mit den Eltern des Mädchen habe er noch nicht gesprochen, das sei auch nicht nötig. „Ich habe etwas getan, was jeder getan hätte“, sagt Karnesis. Dafür müsse man sich nicht bedanken.
In der Vergangenheit wurden die Strömungen vor der Küste Griechenlands immer wieder Urlaubern zum Verhängnis. So wie im Sommer 2018, als eine russische Touristin mit ihrem Mann und ihrer Tochter Urlaub auf Kreta machte. Die Frau war auf einer Luftmatratze eingeschlafen und von der Strömung aufs offene Meer getrieben worden. Nach 20 Stunden fand man ihre Leiche 16 Kilometer von der Küste entfernt.