Touristin trieb 21 Stunden auf der Luftmatratze im Meer: "Ich habe nur an meine Liebsten gedacht!"
Ausgerechnet im Urlaub, der doch die schönste Zeit des Jahres sein sollte, erlebt Olga Kuldo den schlimmsten Albtraum ihres Lebens. Seit 12 Tagen ist die Russin (55) mit ihrem Mann und ihrer Tochter Yulia auf Kreta, genießt in Rethymno das herrliche Wetter, die schönen Strände, das Meer. Ins Meer geht sie auch an jenem verhängnisvollen 27. Juni, der Beginn ihres 21-stündigen Martyriums.
Bereits nach anderthalb Minuten wird sie abgetrieben
Die "Luftmatratzenfrau" will sich nach dem Sport abkühlen, am Strand signalisiert die Gelbe Flagge, dass die Bedingungen nicht ideal sind. Olga wagt sich trotzdem ins kühle Nass, eine Entscheidung, die sie später bitter bereuen wird. Bereits nach anderthalb Minuten wird sie abgetrieben, obwohl sie mit aller Kraft versucht, in der Nähe des rettenden Ufers zu bleiben. Weder sei sie eingeschlafen noch habe sie etwas getrunken, sagt die Frau.
"Ich wollte bis zum Schluss kämpfen"

Für Olga beginnt ein dramatischer Kampf auf Leben und Tod. Denn sie kann nicht besonders gut schwimmen! Niemand hört die Hilferufe der verzweifelten Frau, die immer weiter abgetrieben wird. Doch sie ist eine Kämpferin, gibt nicht auf. "Ich habe die ganze Zeit an meine Liebsten gedacht, daran wie viel Trauer ich meiner Mutter und meiner Tochter brächte", erzählt sie in unserem exklusiven Interview.
Als ihr Mann, der zum Zeitpunkt von Olgas Verschwinden im Hotel schlief und ihre Tochter Yulia schon längst mit dem Schlimmsten rechnen, wird sie von einem Schiff der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache, "Frontex", aus dem Meer gerettet. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie nicht mehr damit gerechnet, dass man sie findet. Doch ihr Überlebenswille hat gesiegt. "Ich wollte bis zum Schluss kämpfen", sagt sie. Das hat Olga geschafft!