Studie zu Long Covid

Nach Corona-Infektion: Sterberisiko noch monatelang erhöht

 MERS coronavirus, illustration Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus MERS-CoV particles virions, computer illustration. Formerly known as novel coronavirus, MERS was first identified in Saudi Arabia in 2012. Most people infected with MERS develop severe acute respiratory illness with symptoms of fever, cough, and shortness of breath. PUBLICATIONxINxGERxSUIxHUNxONLY KATERYNAxKON/SCIENCExPHOTOxLIBRARY F021/7379
Das Corona-Virus kann auch schwerwiegende Langzeitfolgen haben.
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Dass eine Covid-19-Erkrankung Langzeitfolgen haben kann, ist bekannt – wenngleich Langzeitstudien noch nicht möglich waren. Eine Studie aus den USA gibt nun Hinweise darauf, dass auch das Sterberisiko in dem halben Jahr nach einer Corona-Infektion höher sein könnte.
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2% der Studienteilnehmer starben nach Corona-Infektion

Die Forscher um Ziyad Al-Aly von der Washington University in Saint Louis School of Medicine haben untersucht, wie es über 70.000 Menschen nach ihrer Erkrankung erging. Dabei kamen bei allen milde, aushaltbare Symptome heraus, keiner musste im Krankenhaus behandelt werden. Allerdings stellten die Wissenschaftler auch fest, dass die Studien-Teilnehmer bis sechs Monate nach der Infektion ein höheres Sterberisiko hatten als Menschen, die sich nicht mit dem Corona-Virus infizierten – und zwar bis zu 60 Prozent höher. Über 1.600 der teilnehmenden Patienten, also knapp mehr als 2 Prozent, starben zwischen dem ersten und dem sechsten Monat nach der Erkrankung. "Die Ergebnisse zeigen, dass Covid-19-Überlebende über die akute Krankheit hinaus eine erhebliche Belastung ihrer Gesundheit erfahren, die sich über die Lungen bis hin zu weiteren Organsystemen erstreckt", heißt es in der Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde.

Ergebnisse der Studie: Vergleich mit schwerer Grippe

Die Studie verglich auch die Folgen einer schweren Erkrankung durch das Corona-Virus mit denen einer schweren Grippe. Dabei stellten die Forscher bei Covid-19 schwerwiegendere, postvirale folgen fest. Darunter fallen anderen Studien zu Folge unter anderem Kopf- und Brustschmerzen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Gelenkschmerzen. Bei der US-Studie habe man aber nicht feststellen können, ob die Symptome wirklich durch die Corona-Infektion oder durch andere Faktoren hervorgerufen wurden.

Lese-Tipp: Corona-Spätfolgen: Was Betroffene mit „Long Covid“ tun können.

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Long-Covid könnte Gesundheitssytem langfristig belasten

Die Forscher machten sich aber auch Gedanken über die gesellschaftliche Auswirkung von Corona-Langzeitfolgen. Auf lange Sicht könnte Long-Covid das Gesundheitssystem belasten. Denn je mehr Menschen sich mit dem Virus infizieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Zahl an Long-Covid-Patienten zunimmt.

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