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Die besten Sportbücher gegen die Corona-Langeweile

Machen wir uns nichts vor: Die Sportwelt steht wegen der Corona-Pandemie still - und das schmerzt richtig. Kein Stadionerlebnis, kein Sport im Live-TV - nada. Trotzdem kann Sport-Junkies geholfen werden. In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und "Social Distancing" lässt es sich wenigstens gemütlich schmökern. Hier unsere Tipps.
"Born to Run" von Christopher McDougall (2009)
Das Buch zur aktuellen Gemengelage: Sind wir wirklich zum Laufen geboren? Ja, lautet die klare Antwort von Autor McDougall. Seine Lauf-Expedition führt ihn ins mexikanische Nirgendwo, wo er einen eigenartigen, aber liebenswürdigen Stamm Ureinwohner - die „Tarahumara“ - aufstöbert. Dieses geheimnisvolle Volk in den Copper Canyons trinkt gerne Maisbier – und bringt die besten Langstrecken-Läufer der Welt hervor.
Anhand verschiedener Handlungsstränge erklärt McDougall, warum Menschen von Natur aus perfekte Läufer sind und warum wir uns als Spezies auch durchs Laufen so weit entwickeln konnten. Dazwischen erklärt er unter anderem, welch immensen (und nicht wirklich positiven) Einfluss die Schuhindustrie auf die Gesundheit der Läufer hat. Die unterhaltsame Geschichte findet ihren Höhepunkt in einem Ultra-Lauf der schnellsten und ausdauerndsten Athleten dieser Zeit – in den heimischen Bergen der Tarahumara. Wer dieses Buch liest, will sofort die Laufschuhe schnüren.
"The Great Nowitzki" von Thomas Pletzinger (2019)
Thomas Pletzinger erzählt die Geschichte eines der größten deutschen Sportler aller Zeiten. Für das Buch hat er Nowitzki über Jahre immer wieder getroffen und begleitet. In Dallas, in der Halle und Dirks Haus, aber auch bei Werbedrehs im Ausland. Pletzinger erzählt die Geschichte von „Dirkules“, wie er sie erlebt hat, und mit viel Liebe zum Detail. Keine 08/15-Erzählung. Kein Lesestoff nur für Basketball-Fans.
"Der unbekannte Kimi Räikkönen" von Kari Hotakainen (2018)
Im Formel 1-Zirkus ist der ruhige Finne vor allem für seine schnörkellosen und meist einsilbigen Aussagen bekannt. Das brachte ihm den Namen "Iceman" ein. Das Buch erzählt von den Erfahrungen, die der Autor Kari Hotakainen machte, als er Kimi für ein Jahr begleitete - auf und neben der Rennstrecke.
Dabei wird auch die private Seite des Weltmeisters von 2007 beleuchtet und es zeigt sich, wie der "Iceman" im Kreise seiner Liebsten auftaut und zum echten Familienmenschen wird. Außerdem kommen viele unbekannte Geschichten ans Tageslicht, besonders die Erzählungen rund um Kimis Alkoholkonsum sind höchst unterhaltsam. Der Biograph Kari Hotakainen schafft es, einen völlig anderen Räikkönen zu zeigen. Obwohl – oder gerade weil er kein Motorsport-Fan ist.
"Ansgar Brinkmann – Der weiße Brasilianer" (2011)
Er war einer der leibhaftigsten Straßenköter des deutschen Fußballs. Ansgar Brinkmann. Roh, authentisch, dreckig – und technisch von außergewöhnlicher Gabe. Sein Markenzeichen aufm Platz: der doppelte Übersteiger. Sein Markenzeichen neben dem Platz: der doppelte Wodka. Da war der Weg zum Kultkicker nicht weit. Gefürchtet von Trainern, geliebt von den Fans. Das wurde auch von seinen unzähligen Vereinswechseln nicht geschmälert. Der Journalist, Autor und PR-Manager Bastian Henrichs hat unvergleichlich lustige, rührende und angenehm unverschämte Anekdoten aus dem bewegten Leben des „weißen Brasilianers“ aufgezeichnet – ausgezeichnet!
Dokumentation bei TV NOW
"Laufen" von Jean Echenoz (2009)
Emil Zátopek war kein Läufer – er war eine menschgewordene Dampflok. Er lief nicht, er keuchte, stampfte und pflügte. Trotz aller Widrigkeiten entwickelte sich der Tscheche zum besten Läufer seiner Generation. Als Erster holte er das olympische Lauf-Triple: Gold über 5.000 m, 10.000 m und den Marathon - bei seinem ersten Start über die legendäre Distanz von 42,195 km.
Gold auch in der Liebe: Mit Speerwerferin Dana Zátopková bildete er ein Sport-Traumpaar. Nicht nur im Sport war die Lauf-Legende eine Macht – Zátopek meldete sich während des Prager Frühlings auch politisch zu Wort - mit fatalen Folgen ...
"Philipp Lahm - Der feine Unterschied" (2012)
Mit dieser Biographie hat der damalige Kapitän der Nationalmannschaft einige Sympathien verspielt. Gnadenlos rechnet er mit früheren Trainern ab, besonders Jürgen Klinsmann und Rudi Völler bekommen ihr Fett weg. Auch vor weiteren Interna des DFB macht Lahm nicht halt. Daraus entsteht ein Buch, bei dem einem an vielen Stellen die Kinnlade herunterfällt.
Neben der Kritik an bestimmten Personen beschreibt Lahm die wichtigsten Entscheidungen in seiner Profikarriere. Im Verlaufe der Biographie wird klar, aus welchem Holz Philipp Lahm geschnitzt ist und dass es zwischen dem Spieler und der Person Lahm offenbar große Unterschiede gibt.
"Ich mag, wenn's kracht" von Raphael Honigstein (2017)
Wie schafft es ein mäßiger Zweitliga-Kicker auf den Fußball-Thron? Autor Raphael Honigstein zeichnet in dieser Biographie den Weg des Schwaben Jürgen Klopp von Mainz über Dortmund in den Liverpooler Fußball-Olymp nach. Dabei geht er nicht chronologisch vor, sondern springt von den Anfängen im Schwarzwald über die wichtigen Stationen in Mainz und Dortmund in die Gegenwart.
Durch Gespräche mit langjährigen Weggefährten wie Christian Heidel, Hans-Joachim Watzke oder Neven Subotic versucht der Autor, das Phänomen Klopp zu erklären. Bei der Lektüre wird klar: Kloppo ist ein unterschätzter Taktiker, aber auch einfach ein genialer Menschenfänger.
Nicht nur Fußball-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten.
"Sport. Das Buch" von Johannes Aumüller und Jürgen Schmieder (2014)
Von Angelsport bis Zehnkampf: 104 Sportarten erklären die beiden Journalisten anhand einer unterhaltsamen Fakten-Liste. Leser wissen nach der Lektüre, was hinter einer "kleinen Innensichel", "Russenducken" und der "argentinischen Rückhand" steckt. Pflichtlektüre für Statistik-Nerds und Sportbegeisterte oder alle, die mit (unnützem) Sportwissen glänzen möchten.
"German Champion – Die Geschichte meiner NFL-Karriere" (2018)
Sebastian Vollmer hat an der Seite von Football-Superstar Tom Brady zweimal den Superbowl gewonnen. In seinem Buch geht es aber um mehr als das. Darum, wie ein Junge aus Kaarst bei Düsseldorf überhaupt zum Football fand, wie er sich seinen Weg in die beste Liga der Welt bahnte und wie er mit den vielen, teils heftigen Verletzungen umging, die das Leben als Footballer mit sich bringt. Der „German Champion“ nimmt den Leser mit hinter die Kulissen der NFL. Eine faszinierende Welt mit eigenen Gesetzen.
"Kobe Bryant – Mamba Mentality" (2018)
Kobe Bryant war ein Arbeitstier. Seine Einstellung wurde noch während seiner Karriere als Mamba-Mentalität bekannt. In seinem gleichnamigen Buch geht es genau darum: um das, was sich in Kobes Kopf abspielte; wie besessen er sich vorbereitete, wie er mit Rückschlägen umging, wie er Konkurrenten sah. Das Buch ist zugleich ein Bildband, der durch die Karriere eines der besten Sportler aller Zeiten führt.
"Dein Verein – Dein Wappen" von Leonard Jägerskiöld Nilsson (2019)
Quizfrage: Welcher europäische Spitzenclub trug mal eine Schlange im Logo? Und warum? Die Antwort darauf gibt es in diesem Buch: Der Autor hat sich mit der Geschichte von Fußball-Emblemen befasst und gibt einen Überblick darüber, wie sich die Wappen deutscher und internationaler Vereine über die Jahre verändert haben. Stoff für Freaks.
"Boxing's Greatest Fighters" von Bert Randolph Sugar (2. Aufl. 2006)
Bert Sugar, legendärer Box-Historiker mit Zigarre und Hut, hat über die Jahre in den Trinkhäusern seiner Wahl die Namen der besten Faustkämpfer der Geschichte auf diverse Deckel geschrieben. Für sein Buch "Boxing's Greatest Fighters" ordnet er seine Listen und stellt eine Top 100 auf. Legendäre Boxer des frühen 20. Jahrhunderts tummeln sich in Sugars Faustkampf-Pantheon neben modernen Größen wie Roy Jones Jr. Sugars streitbare Top 100 ist genauso unterhaltsam, wie sein blumiger Schreibstil. Spoiler: Muhammad Ali ist nicht die Nummer 1, Mike Tyson nur die 100.
"The Great Fights" von Bert Randolph Sugar (1981)
Boxen wird gerne als "Sweet Science" - süße Wissenschaft - bezeichnet. Wer also könnte die größten Boxkämpfe besser erzählen als ein Schreiber namens Sugar?! Vom legendären Schwergewichts-Duell John L. Sullivan gegen James Corbett im Jahr 1892 bis zur erbarmungslosen Ringschlacht zwischen Larry Holmes und Ken Norton 1978, lässt Sugar im Kopf des Lesers die Fäuste fliegen. Pflichtlektüre für Studenten.
Die besten Sportfilme gegen Corona-Langeweile
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