Siebenkampf trotz Schwangerschaft
US-Athletin nimmt an Olympia-Ausscheidung teil - mit Baby-Bauch

Obwohl in der 18. Woche schwanger, hat die amerikanische Leichtathletin Lindsay Schwartz Flach an den nationalen Ausscheidungskämpfen für die Olympischen Spiele teilgenommen. Und das im Siebenkampf, einer der härtesten Sportarten überhaupt. Bei den „Olympic Trials“ des US-Teams zeigte die 31-Jährige stolz ihren kleinen Baby-Bauch.
Ärzte um Erlaubnis gefragt
Sie habe für ihren Start bei den Wettkämpfen „negative Reaktionen“ erhalten, die sie „irgendwie erwartet“ hätte, sagte Flach zu „Yahoo Sports“. „Ich habe aber gleichzeitig immer gewusst, dass ich sehr vorsichtig sein und nichts machen würde, was mir oder dem Baby schadet“, betonte Flach.
Flach erzählte, sie habe ihre Ärzte um Erlaubnis gefragt, auch schwanger ihrem Sport nachzugehen zu dürfen und an der Olympia-Qualifikation teilzunehmen. „Meine große Sorge war sicherzustellen, dass ich gesund bin und das Baby gesund ist.“
12 Wochen Übelkeit plus Wettkampf-Vorbereitung
Die Vorbereitung auf die Olympia-Ausscheidung beschrieb Flach allerdings als regelrechte Tortur. Ihr Start in die Schwangerschaft sei „sehr hart“ gewesen, sie habe trotz Übelkeit, Sodbrennen und Kopfweh so gut es geht trainiert.
„Ich hatte ungefähr 12 Wochen schlimmes Erbrechen, das mein Training beeinträchtigt hat. Wäre die Olympia-Ausscheidung vor drei Wochen gewesen, weiß ich nicht, ob ich dabei gewesen wäre. Aber ich fing an, mich besser zu fühlen und konnte einige wirklich gute Ergebnisse erzielen.“
Und tatsächlich: Flach nahm über zwei Tage an allen sieben Disziplinen teil. 100 Meter Hürdenlauf, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, Weitsprung, Speerwurf, 800 Meter. Und das mit Baby-Bäuchlein. Eine Wahnsinns-Leistung! Auf Instagram postete sie ein Video, das sie in Aktion zeigt.
"Wollte beweisen, wozu Frauen fähig sind"
Am Ende wurde Flach 15. von 18., für Olympia hat es nicht gereicht. Für die werdende Mama stand aber etwas ganz anderes im Vordergrund. „Ich wollte beweisen, wozu Frauen in der Lage sind.“
Das hat sie – auch wenn die Gelehrten sicher weiter streiten, ob sich Leistungssport und Schwangerschaft vereinbaren lassen. (mar)