"Ich fühle eine große Verantwortung"

Trotz FIA-Maulkorb für Formel-1-Fahrer: Lewis Hamilton will Unrecht weiter anklagen

Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W14 E Performance Launch - Render Source: Mercedes-AMG via Kolvenbach *** Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W14 E Performance Launch Render Source Mercedes AMG via Kolvenbach Mercedes-AMG F1 W14 E PERFORMANCE - 5
Lewis Hamilton prangert Missstände an - da kann die FIA sagen, was sie will.
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Lewis Hamilton will sich vom Automobil-Weltverband FIA nicht den Mund verbieten lassen. Zwar haben die Regelhüter vergangenen Dezember neue Paragraphen eingeführt, wonach es Formel-1-Fahrern ohne ausdrückliche Genehmigung nicht erlaubt ist, sich im Rahmen eines Grand Prix politisch zu äußern. Hamilton aber sagt: Mir doch egal!

Hamilton möchte F1 weiter als "Plattform" nutzen

Hamilton bekräftigte, sich trotz des FIA-Maulkorbs weiterhin politisch einzusetzen. Seit Jahren schon zählt der Brite zu jenen Formel-1-Piloten im Grid, die ihre Reichweite immer wieder einsetzen, um Diskussionen abseits des Sports anzuregen.

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"Wir haben diese Plattform und ich fühle eine große Verantwortung. Ich bin nicht nur ein Formel-1-Fahrer und kann nicht einfach nur Erfolg haben und mein Leben weiterführen. Dies ist eine Plattform, um Veränderungen anzustoßen und Gespräche zu führen", sagte Hamilton im Podcast "The Fast and the Curious".

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Hamilton will "unbequeme Gespräche anregen"

Der 38-Jährige wolle "diese unbequemen Gespräche anregen" und "die Leute zur Verantwortung ziehen, die in der Vergangenheit mit dem Status quo zufrieden waren". Der siebenmalige Weltmeister weiter: "Das frustriert mich. Wir können etwas verändern und ich möchte dazu beitragen, dass sich die Menschen mehr einbezogen fühlen. Unser Sport, der Motorsport, aber auch jeder andere Sport oder jedes andere Unternehmen sollte nicht so weitermachen können, dass es keine Vielfalt gibt".

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Hamilton bereise mit seinen Kollegen "viele Länder, in denen es schwierige Menschenrechtsprobleme gibt, in denen Menschen einfach nicht als Menschen behandelt werden.“ Es gäbe daher noch "viele verschiedene Dinge, die wir in Angriff nehmen und in Ordnung bringen müssen".

Welche Konsequenzen F1-Fahrern droht, sollten sie sich trotz der neuen Regulierung zu politischen Äußerungen durchringen, ist bislang noch nicht bekannt. Lewis Hamilton will daran sowieso nicht denken: "Es ist so wichtig, dass sich jemand dazu äußert. Es ist mir egal, ob ich ein weiteres Rennen nicht gewinne - ich werde über diese Dinge sprechen, ob es den Leuten gefällt oder nicht." ( sport.de/mar)