Leon Hoffmann (†14) wurde erstochen: So reagieren seine Eltern auf das Urteil
Leon Hoffmann wurde nur 14 Jahre alt. Der Teenager wurde von einem Mitschüler an der Käthe-Kollwitz-Schule in Lünen (Nordrhein-Westfalen) erstochen. Der 16-jährige Täter wurde nun zu sechs Jahren Jugendstrafe wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Die Eltern des Opfers hatten auf eine höhere Strafe gehofft.
"Das ist ein Schlag ins Gesicht"
"Das ist ein Witz. Das ist ein Schlag ins Gesicht. Jeder Jugendliche sagt sich jetzt: Jetzt kann ich jemanden umbringen und kriege eine neue Lehrstelle", sagte Leons Vater als er den Gerichtssaal verließ. "Das ist keine Justiz. Das ist ein Kindergarten", schimpfte er.
Auch die Mutter des getöteten Jungen konnte das Urteil kaum fassen: "Wir sind maßlos enttäuscht vom Gericht. Das ist Kuscheljustiz hier." Beide Eltern fühlten sich nicht ernst genommen. Zusammen mit ihrer Anwältin wollen sie jetzt überlegen, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.
"Er hat sich noch nicht mal entschuldigt"
Weil nicht zweifelsfrei bewiesen werden konnte, dass der 16-jährige Leon vorsätzlich getötet hat, konnte das Gericht ihn nicht wegen Mordes oder Totschlags verurteilen, erklärte Thomas Jungkamp, Sprecher des Landgerichts Dortmund. Darum konnten die Richter ihn nur zu Körperverletzung mit Todesfolge verurteilen.
"Er hat sich noch nicht mal entschuldigt. Noch nicht mal das hat er geschafft", beklagte Leons Vater. Und noch etwas belastet die Eltern des Jungen: Bis heute haben sie das Handy des Toten noch nicht zurückbekommen. Die Staatsanwaltschaft hatte das Gerät im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmt, um Beweise zu sichern. "Wir wollen die Fotos von Leon haben, die er zuletzt von sich gemacht hat", erklärte der Vater. Noch immer können sie nicht mit den schrecklichen Ereignissen abschließen, die ihr Leben für immer verändert haben, und einfach in Ruhe um ihr Kind trauern.