Nach Schüler-Mord in Lünen: 16-Jähriger zu sechs Jahren Haft verurteilt

Leon Hoffmann (14) wurde von einem Mitschüler an der Käthe-Kollwitz-Schule in Lünen in Nordrhein-Westfalen erstochen. Jetzt ist das Urteil gegen den 16-Jährigen Täter gefallen: Er muss für sechs Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Dortmund verurteilte ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Lünen: Der Angeklagte fühlte sich durch Blicke auf seine Mutter gereizt

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Weitere Einzelheiten zum Tathergang, zum Motiv oder zur Urteilsbegründung gab das Gericht nicht bekannt.

Das war ImJanuar 2018 geschehen: Kurz vor Schulbeginn trafen die zwei Jugendlichen auf dem Flur der Käthe-Kollwitz-Schule in Lünen aufeinander - wenig später war Leon Hoffmann tot. Ein Mitschüler hat dem 14-Jährigen mit einem Messer in den Hals gestochen.

Der angeklagte 16-Jährige soll nach seiner Festnahme gestanden haben, Leon erstochen zu haben, weil er seine Mutter provozierend angeschaut haben soll. Die Anklage gegen den Jugendlichen lautete deshalb auf heimtückischen Mord. Die Verhandlung vor der Jugendstrafkammer in Dortmund fand aufgrund seines Alters ohne Zuschauer statt. Leons Eltern durften allerdings teilnehmen. Sie traten in dem Prozess als Nebenkläger auf.

Der 16-Jährige war bei der Polizei wegen Sachbeschädigung bekannt

Der Vorfall habe "große Betroffenheit im Kollegium und in der ganzen Schule ausgelöst", sagte damals Schuldirektor Reinhold Bauhus. Lange wurde über das Motiv gerätselt. Die beiden Schüler sollen sich gekannt haben, offenbar verband sie eine alte Abneigung.

Am Tag der Tat hatte der 16-jährige Täter dann gemeinsam mit seiner Mutter einen Termin bei einer Sozialarbeiterin der Schule. Er sollte die Schule verlassen, weil er mehrfach wegen Sachbeschädigung aufgefallen war - auch bei der Polizei. Bei seiner Festnahme sagte er den Behörden, dass Leon seine Mutter provozierend angeschaut haben soll.