Lehrreiche Lektion nach Masken-Eklat

VfL Wolfsburg verdonnert seine Profis zu Schicht im ICE

Die Maske sitzt: Wolfsburg-Kapitän Maximilian Arnold spricht im ICE mit einem Kind.
Die Maske sitzt: Wolfsburg-Kapitän Maximilian Arnold spricht im ICE mit einem Kind.
VfL Wolfsburg

Wölfe an Bord! Gleich mehrere Fußball-Profis des VfL Wolfsburg waren am Mittwoch als Bordpersonal in mehreren ICE unterwegs und unterstützten so die Bahn-Mitarbeiter. Hintergrund der Aktion war aber nicht pure Hilfsbereitschaft, sondern eine vom Verein aufgelegte Strafe.

Bundesliga-Profis müssen im ICE aushelfen

Ende Oktober kam es zum Masken-Eklat: Auf der Reise zum Spiel in Leverkusen pfiffen mehrere Spieler des Fußball-Bundesligisten auf die im ICE gültige Maskenpflicht. Laut einem Augenzeugen soll eine Zugbegleiterin nach mehrmaligem Hinweisen sogar von den Spielern ausgelacht worden sein. Geschäftsführer Jörg Schmadtke drohte den Profis schon kurz nach der Aktion mit Konsequenzen bei einem erneuten Fehlverhalten. Das blieb zwar aus – eine Lehrstunde der besonderen Art gab es für die Fußballer jetzt aber trotzdem.

Wie der Bundesligist bekannt gab, schauten einige Spieler – darunter Kapitän Maximilian Arnold, Mittelfeldspieler Felix Nmecha und Verteidiger Maxence Lacroix – am Mittwoch den Bediensteten über die Schulter. Die Spieler fuhren mit verschiedenen ICE-Zügen in Richtung Berlin, Hamm oder Fulda und assistierten dem Personal während der Fahrt beim Verteilen von Getränken und Speisen oder beim Ein- und Ausstieg von Fahrgästen.

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ICE-Schicht als Entschuldigung für Verhalten der VfL Wolfsburg-Spieler

„Viele Fahrgäste kannten natürlich den Hintergrund der Aktion, deshalb fand ich es gar nicht so einfach. Aber das sollte es bewusst auch nicht sein. Es war uns wichtig, uns zu entschuldigen“, sagte Arnold, der in den ICE-Zügen 279 und 372 zwischen Wolfsburg und Fulda unterwegs war. „Ich bin sicher, allerspätestens heute hat durch diese aufschlussreichen Einblicke auch der Letzte von uns seine Lektion gelernt.“

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Schmadtke sagte zu der Aktion: „Das Verhalten damals war inakzeptabel. Dass wir so nie wieder als VfL Wolfsburg auftreten dürfen, haben wir danach intern deutlich thematisiert.“ Der oft so knurrige Manager war mit der Wiedergutmachung der Mannschaft einverstanden: „Einen Tag als Zugbegleiter durch Deutschland zu fahren – das bleibt ein bisschen haften.“ (jlu/dpa/sid)