Stieftochter des Außenministers: Polina Kowalewa soll dort leben
Proteste vor Lawrows Londoner Luxuswohnung gegen "Tochter eines Kriegsverbrechers"

Russlands Außenminister Sergej Lawrow steht hinter Diktator und Kriegsherr Wladimir Putin. Die Tochter von Lawrows inoffizieller Geliebten lebt zeitgleich ein Partygirl-Leben, das sie bis vor Kurzem offen auf den sozialen Plattformen zur Schau stellte. In London kaufte Polina Kowalewa 2016 eine Luxuswohnung, nun demonstrieren Menschen vor dem Apartment gegen sie und ihre Verbindungen in den Kreml.
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Proteste vor Kowalewas Londoner Wohnung
Polina Kowalewas Luxusleben genoss die 26-Jährige häufig in ihrer Londoner Wohnung. Mit 21 Jahren kaufte die Russin das Apartment in Kensington für umgerechnet etwas mehr als fünf Millionen Euro. Dabei ist ihre Mutter Swetlana Poljakowa eigentlich nicht wohlhabend, einen reichen Oligarchen als Ehemann hat das Insta-Girl auch nicht. Woher also dieser Reichtum? Für Aktivistin Maria Pewtschich steht fest: „Kowalewas einzige Geldquelle ist ihre arbeitslose Mutter, die zufällig Lawrows inoffizielle Ehefrau ist. Ihre Wohnung ist ein Lehrbuchbeispiel für unerklärlichen Reichtum.“
Das stieß offenbar einigen Londonern sauer auf. Am Wochenende protestierten sie vor der Luxuswohnung Kowalewas. Schilder wie „Polina Kowalewa, Tochter des russischen Kriegsverbrechers Sergei Lawrow, wäscht hier sein Geld“ waren zu lesen. Das sieht auch Aktivistin Pewtschich so. Deshalb möchte sie erreichen, dass Kowalewa bestraft und die Wohnung beschlagnahmt wird.
Neues britisches Gesetz gegen Geldwäsche

Nach den Protesten deaktivierte die Tochter von Lawrows Geliebter ihren Instagram-Account. Auch dort wurde ihr der Gegenwind wohl zu groß. Seit dieser Woche ist in Großbritannien ein neues Geldwäschegesetz in Kraft. Es soll Reichen aus dem Ausland erschweren, den Kauf von Immobilien und anderen Investitionen über Strohmänner abzuwickeln. Oder Strohfrauen, wie bei Lawrow und Kowalewa.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan brachte vor Kurzem eine Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine in leerstehenden Oligarchen-Wohnungen seiner Stadt ins Gespräch: „Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen“. „Poetische Gerechtigkeit“ nannte Khan den eigenen Vorschlag. Putins Außenminister Sergej Lawrow würde wohl nichts mehr ärgern, als das. (jek)