Ohne ihr Organ wäre Tommy gestorben

Lebenslang verbunden! Kayleigh rettet mit Organspende dem Baby ihrer besten Freundin das Leben

Kayleigh, Lauren und Tommy
Kayleigh hat dem Sohn ihrer besten Freundin einen Teil ihrer Leber gespendet.
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Mit gerade einmal sechs Wochen wurde bei Lauren Becketts (25) Sohn Tommy eine Neonatale Haemochromatose festgestellt – eine Krankheit, bei der die Leber eine akute Entzündung aufweist. Ohne Organspende wäre der Säugling gestorben, doch ausgerechnet die beste Freundin der Mutter entpuppte sich am Ende als geeignete Spenderin und konnte das Leben des kleinen Tommy retten.

Schreckensnachricht statt Baby-Freude: Erste Anzeichen schon zwölf Stunden nach der Geburt

Die magische Anfangszeit mit ihrem Neugeborenen wurde für Lauren Becket (25) und Callum Harknett (22) aus Bedfordshire, Großbritannien, schon nach wenigen Stunden von einer Schreckensnachricht überschattet. Nachdem der kleine Tommy am 31. Oktober 2021 nach einer komplikationslosen Schwangerschaft und Geburt das Licht der Welt erblickte, schien zunächst alles in bester Ordnung zu sein. Doch wie „Metro UK“ berichtet, stellten Ärzte bereits zwölf Stunden nach der Geburt erste Beschwerden bei dem heute neun Monate alten Jungen fest: Gelbsucht und ein niedriger Blutzucker waren erste Anzeichen dafür, dass bei dem Säugling etwas nicht stimmte.

Zunächst habe man eine sogenannte Darmverschlingung vermutet, weshalb Tommy auf die Neugeborenen-Intensivstation des Luton and Dunstable Hospitals verlegt wurde, bevor man ihn im Alter von nur drei Tagen ins Great Ormond Street Hospital brachte. Doch auch dort sollte der Säugling nicht lange bleiben. Wie „Metro UK“ weiter berichtet, stellte sich heraus, dass der Anfangsverdacht nicht stimmte. Stattdessen ging man nun von einem Problem mit der Leber aus – ein Verdacht, der sich bestätigen sollte.

Mehr als 200 freiwillige Spender, aber nicht ein Match

Nur zwei Wochen nach der Geburt stand die Diagnose fest: Tommy leidet an einer Neonatalen Haemochromatose. Hierbei speichern die Leber sowie andere Teile des Körpers überschüssiges Eisen ab. Die Folge: eine akute Entzündung des Organs. Ohne eine Organspende wäre Tommy nicht überlebensfähig gewesen. Denn: Bis auf wenige Ausnahmen verläuft diese Krankheit tödlich.

In ihrer Not habe die junge Mutter Lauren einen Spenderaufruf gestartet – mehr als 200 Personen erklärten sich daraufhin bereit, ihrem Baby einen Tteil ihrer Leber zu spenden. Doch: Unter den rund 200 Menschen gab es nicht ein Match, nicht einen passenden Organspender für den kleinen Tommy. Um ihre Sorgen mit jemand anderem zu teilen, suchte die junge Frau den Kontakt zu ihrer besten Freundin Kayleigh: „Ich habe sie nicht angerufen, um sie zu bitten, Spenderin zu werden - ich war einfach überwältigt und verängstigt und brauchte jemanden, bei dem ich mich ausweinen konnte.“

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Tommys Rettung kam in letzter Sekunde

Kayleigh, Tommy und Lauren
Kayleigh sagt nach der Organspende: "Die Verbindung, die ich zu Tommy habe, ist etwas, das ich noch nie zuvor gespürt habe."
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Doch auch wenn Lauren ihre Freundin nicht um eine Organspende bat – Kayleigh hatte bereits selbst diese Idee. Wie „Metro UK“ schreibt, leidet Kayleigh ebenfalls an einem Defekt, der auch die Leber betrifft – das Gilbert-Syndrom. Um herauszufinden, ob sie dennoch als Spenderin für Tommy infrage komme, habe sie nächtelang das Internet durchsucht, bis sie schließlich einen Termin zum Test machte.

Lese-Tipp: Kurz vor Entnahme-OP: „Klinisch toter“ Organspender gibt plötzlich Lebenszeichen

„Selbst am Tag der Transplantation wussten wir nicht, ob ich wirklich der passende Spender bin“, sagt die junge Frau im Interview. Doch die Ärzte seien aufgrund der bisherigen Testergebnisse optimistisch gewesen und baten Kayleigh, schon vor dem Eintreffen der endgültigen Ergebnisse der Transplantation zuzustimmen: Tommys Zustand hatte sich rapide verschlechtert, die Operation habe man nicht mehr viel länger hinauszögern können. „Für mich war das nicht wirklich eine Option. Ich dachte nur, wie kann man das nicht in Betracht ziehen?“, sagt die Lebensretterin im Interview. Für Tommy kam die Rettung durch die beste Freundin seiner Mutter sprichwörtlich in letzter Sekunde.

"Die Verbindung, die ich zu Tommy habe, ist etwas, das ich noch nie zuvor gespürt habe"

Tommy
Heute ist Tommy neun Monate alt und nahezu vollkommen gesund.
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Heute, mit neun Monaten, ist Tommy ein nahezu gesundes Kind. Zwar müsse er von nun an sein Leben lang Immunsuppressiva nehmen, damit sein Körper das Spenderorgan nicht abstößt, doch im Vergleich zu dem, was hätte passieren können, ist dies wohl das kleinste Übel.

„Die ganze Sache fühlt sich surreal an, als wäre sie ein Traum gewesen“, erinnert sich Kayleigh. Doch sie sagt auch: „Die Verbindung, die ich zu Tommy habe, ist etwas, das ich noch nie zuvor gespürt habe. Das ist etwas, was ich bei meinen eigenen Kindern nicht habe - es ist ein völlig anderes Gefühl, wie ein überwältigendes Bedürfnis, ihn zu beschützen.“ Das scheint nachvollziehbar, denn immerhin sind Tommy und Kayleigh von nun an für immer miteinander verbunden. (vho)