Niedersachsen wählt am 9. Oktober einen neuen Landtag
Woher kommt eigentlich die allgemeine Wahlmüdigkeit?
In Freiheit zu leben, mitbestimmen zu können und wählen zu gehen - gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Konflikte in der Welt ein großes Privileg. Das scheinen aber immer weniger Menschen wertzuschätzen. Auch in Niedersachsen ist in den vergangenen Jahren die Wahlbeteiligung zurückgegangen. Welche drei Personengruppen vor allem wahlmüde sind und bei welchen Bedingungen die Wahlbeteiligung steigt, erklärt unser Experte im Video.
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Wahlmüdigkeit seit der Jahrtausendwende
Bei der letzten Landtagswahl 2017 gingen von 6 Millionen Wahlberechtigten in Niedersachsen nur 3,8 Million zur Urne, das entspricht einem Anteil von 36,9 Prozent. Die Nichtwähler waren damit genau so stark vertreten wie die SPD (36,9%), die damals stärkste Partei wurde. Wahlmüdigkeit wird seit der Jahrtausendwende beobachtet, auch bei Bundestagswahlen. Philipp Köker vom Institut für Politikwissenschaften an der Leibniz Universität in Hannover erklärt diese Entwicklung folgendermaßen. „Lange Zeit war es so, dass Bürger sich stärker parteigebunden gefühlt haben und deswegen auch gut auf den Wahlkampf angesprochen haben. Sie sind aus Pflichtgefühl zur Wahl gegangen. Aber gerade gegen Ende der 90er, Anfang der 2000er haben wir gesehen, dass der Wahlausgang für manche Bürger möglicherweise zu voraussehbar war.“
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