Höherer Impfdruck
Landeselternbeirat fordert: Lehrer sollen Auskunft über Impfstatus geben

Die deutsche 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die 300 geknackt. Neue Rekordwerte lassen keinen Zweifel daran, dass die vierte Welle bereits in vollem Gange ist. Gerade das Treiben in den Schulen bereitet bei dem aktuellen Infektionsgeschehen vielen Sorge. Die Übersicht über die Regelungen in den verschiedenen Bundesländern gibt es hier. Der hessische Landeselternbeirat hat nun zusätzlich noch eine Forderung gestellt, die den Schulalltag aus ihrer Sicht sicherer machen würde: Lehrerinnen und Lehrer sollten Auskunft über ihren Impfstatus geben – aktuell ist sowas aber noch nicht vorgesehen.
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Landeselternbeirat: Auskunftspflicht könnte Druck ausüben, sich impfen zu lassen
Der Landeselternbeirat wünscht sich konkret eine Auskunftspflicht zum Impfstatus von Lehrkräften. "Wir hätten gern, dass alle Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind", sagte der Vorsitzende des Landeselternbeirats (LEB) Hessen, Volkmar Heitmann, der Deutschen Presse-Agentur. "Aber eine Impfpflicht ist eine heikle Sache." Für eine solche Forderung gebe es keine Mehrheit in dem Gremium, sagte Heitmann, der seit Sommer an der Spitze des LEB steht.
An den Schulen herrsche "keine Waffengleichheit": Weil geimpfte Schülerinnen und Schüler von der Testpflicht befreit sind, wissen Lehrer, welche Schüler geimpft sind und welche nicht. "Umgekehrt ist das aber nicht der Fall", kritisierte Heitmann. Wenn Lehrkräfte ihren Impfstatus ebenso offenlegen müssten wie Schüler, so die Hoffnung des LEB, "würde das vielleicht einen gewissen Druck ausüben, sich doch noch impfen zu lassen".
Schulen könnten gezielt reagieren
Ohne Impfpflicht hätte die Selbstauskunft rechtlich keine Konsequenzen, sagte Heitmann. Dennoch könnten Schulen mit diesem Wissen vielleicht gezielter reagieren: etwa ungeimpfte Lehrkräfte nur in gut gelüfteten Räumen unterrichten lassen oder strengere Maskenpflicht anordnen. "Das Risiko ist bei Ungeimpften einfach höher."
(kmü/dpa)