Enger Freund spricht nach Drogen-Beichte

Armstrong über Ullrich-Absturz: „Dass es ihm so schlecht ging, brach mir das Herz“

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Lance Armstrong und Jan Ullrich.
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ER fürchtete um das Leben seines Freundes!
Sie waren einst erbitterte Rivalen. Lance Armstrong (52) und Jan Ullrich (49) verbindet aber auch eine tiefe Freundschaft. Der Absturz des einstigen deutschen Radstars berührte den Amerikaner sehr.
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Armstrong unterstützt Ullrich nach seinen Abstürzen

„Ich wusste nicht, was mich erwarten würde“, sagte Armstrong im Interview mit dem Zeitmagazin über die schwere Lebenskrise seines einstigen Rivalen. „Aber ich liebe diesen Mann. Dass es ihm so schlecht ging, brach mir das Herz.“

Ullrich war nach seiner Rad-Karriere schwer abgestürzt, hatte mit Drogen- und Alkoholproblemen zu kämpfen. Das kostete ihn fast das Leben. Armstrongs Angst war riesengroß.

„Pantani war damals schon tot. Ich hätte es nicht ertragen können, noch einen von uns zu verlieren“. Der italienische Kletterspezialist Marco Pantani war im Jahr 2004 an einer Überdosis Kokain gestorben. Er und Lance Armstrong waren gute Freunde.

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Persönlich kümmerte sich Armstrong 2018 um Ullrich nach seinen Abstürzen, hielt in der schlimmsten Phase zu ihm.

Schwere Zeit und Rivalität scheißt Rad-Stars zusammen

Diese schwere Zeit und ihre Rivalität schweißt beide zusammen. Harter Dopingmissbrauch überschattete damals einen großen Teil der Athleten. Eine der schwersten Phasen in der Radsportgeschichte.

Ullrich gewann 1997 die Tour de France und holte 2000 Olympisches Gold im Straßenrennen, der Texaner Armstrong triumphierte unter anderem siebenmal bei der Frankreich-Rundfahrt. Anschließend wurden beide des Dopings überführt.

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„Wir waren beide Ikonen in unseren Ländern – ich, weil ich meine Krebserkrankung überwunden und damit viele Menschen inspiriert hatte; Jan als erster deutscher Toursieger“, sagte Armstrong, dem nach seiner Karriere alle Tour-Titel aberkannt wurden. „Auch wenn es unbescheiden klingt: Wir waren die Größten im Radsport, weltweit. Und wir waren Teil dieser beschissenen Generation.“

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Armstrong und Ullrich kämpfen sich zurück

In Bezug auf Doping hätte er sich gewünscht, „weder ich noch Jan, noch irgendjemand aus unserer Generation hätte diese Entscheidung treffen müssen", sagte Armstrong: „Die Realität war leider eine andere.“

Mit den Dopingenthüllungen, die in 2010er-Jahren auch Armstrongs Karriere zu Fall brachten, hatte der heute 52-Jährige in der Vergangenheit stark zu kämpfen. „Ich habe zehn verdammte Jahre gebraucht, um mich aus diesem Loch rauszukämpfen“, sagte er. „Mein Leben implodierte. Ich verlor nicht nur etliche Millionen Dollar, ich habe fast alles verloren, was mich ausgemacht hatte.“ Inzwischen, betonte Armstrong, sei er aber „zu 100 Prozent“ im Einklang mit seinem Leben.

Auch Ullrich hat seine dunkle Vergangenheit offenbar endgültig hinter sich gelassen. Am Ende retten ihm seine Frau und die Liebe zu seinen Kindern das Leben.

Damit haben beide bewiesen, dass sie nicht nur auf dem Rad absolute Kämpfer sind! (dpa/pol)