Festnahme erfolgte aus anderem Grund, dann ergab sich ein Verdacht
Krefeld: Zwei Männer nach tödlichem Kopfschuss in U-Haft
Steht der Mord an einem Radfahrer mitten auf einer Straße in Krefeld vor der Aufklärung? Einen Tag nach dem Verbrechen hat die Polizei bereits gestern zwei Männer aus der dortigen Drogenszene festgenommen. Die Festnahme der 20 und 26 Jahre alten Männer an einem bekannten Treffpunkt der Szene sei zwar zunächst aus anderem Grund erfolgt, die beiden seien dann aber wegen der Tötung in Verdacht geraten, sagte eine Polizeisprecherin. Zunächst hatte es geheißen, die beiden Männer seien keine Verdächtigen. Ein Haftrichter schickte beide wegen Totschlagsverdachts in Untersuchungshaft.
Obduktion: Kopfschuss war Todesursache
Die Polizeiaktion auf dem Krefelder Theaterplatz sei schon vor der Erschießung geplant gewesen. Die Obduktion des Opfers hat unterdessen ergeben, dass der Kopfschuss wie erwartet die Todesursache ist. Einzelheiten teilte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mit. „Wir gehen allen denkbaren kriminalistischen Hypothesen nach und schließen eigentlich nur aus, dass der Mann ein Zufallsopfer gewesen sein könnte“, hatte Oberstaatsanwalt Axel Stahl gesagt.
Der Albaner war am Montagabend in der Innenstadt erschossen worden. Er habe seit vier Jahren in Deutschland gelebt und sei ohne festen Wohnsitz gewesen. Zeugen hatten gegen 19.50 Uhr mehrere Schüsse gehört und in der Dunkelheit zwei Männer weglaufen sehen.
Video: Mutmaßlicher Drogenkurier auf der Straße erschossen
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Erschossener Albaner wohl „keine große Nummer“ im Drogengeschäft
Die Polizei ließ zudem ein in der Nähe des Tatorts geparktes Auto abschleppen. „Wir vermuten, dass das Auto mit der Tat zu tun hat“, hatte ein Polizeisprecher gesagt. Es werde nun genauso untersucht wie die sichergestellten Projektile.
Die Tatwaffe blieb trotz aufwendiger Suchaktion auch mit Sprengstoff-Spürhunden verschwunden. Der Erschossene war der Polizei wegen Drogen- und Eigentumsdelikten bekannt. Um eine „große Nummer“ im Drogengeschäft soll es sich bei ihm aber nicht gehandelt haben, eher um einen Kleindealer, der auch selbst Drogen konsumiert habe, hieß es aus Ermittlerkreisen. (dpa/uvo)