Auch auf Zusatzleistungen achten!

Bis zu 530 Euro durch Wechsel sparen: Die günstigsten Krankenkassen bei Finanztest

 Gesundheitskarten mit Geldscheinen und Sparschwein, Krankenkassenbeiträge *** Health cards with money and piggy bank health insurance contributions
Auch die Krankenkassenbeiträge werden steigen
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Die schlechte Nachricht vorweg: Krankenkassen werden teurer. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, den Zusatzbeitrag 2023 um 0,3 Prozent anzuheben. Da kann es sich lohnen, schon jetzt zu schauen, ob sich ein Wechsel für Sie lohnt – auch, was Zusatzleistungen wie Zahnreinigung, Osteopathie, Fitnessangebote oder künstliche Befruchtung angeht. Finanztest hat 71 Krankenkassen miteinander verglichen. Wie viel Sie im Schnitt sparen können und welche Anbieter die günstigsten sind, sehen Sie hier.

Diese Kassen haben die niedrigsten Beiträge

Bei allen Krankenkassen zahlen Mitglieder den allgemeinen Beitragssatz von bisher 14,6 Prozent plus einen Zusatzbetrag, den jede individuell erhöhen oder herabsetzen kann. Nach wie vor ist die günstigste die hkk, obwohl sie ihren Beitrag Anfang 2022 um 0,3 Prozent auf 15,29 Prozent erhöht hat. Auf Platz 2 und 3: die BKK Firmus mit 15,44 Prozent und die BKK Gildemeister Seidensticker mit 15,5 Prozent.

Wie viel Sie bei einem Wechsel in eine günstigere Kasse pro Jahr sparen können, hängt von Ihrem Einkommen ab: Wer etwa 3.000 Euro brutto im Monat verdient und etwa von 16,2 Prozent zur hkk wechselt, spart rund 160 pro Jahr – bei freiwillig versicherten Selbstständigen sind es 320 Euro, da sich bei ihnen kein Arbeitgeber an den Kosten beteiligt.

Die Beitragsberechnung ist bei einem Einkommen von 4.837,50 Euro gedeckelt – wer mehr verdient, zahlt trotzdem nicht mehr. Ein Wechsel kann hier eine Ersparnis von 265 Euro im Jahr bedeuten – bei freiwillig Versicherten sind es 530 Euro.

Lese-Tipp: AOK-Chefin warnt vor Beitragsschock

Zahnreinigung & Co.: Welche Zusatzleistungen brauchen Sie?

Ob sich ein Wechsel lohnt, hängt aber nicht nur vom monatlichen Beitrag ab. Prüfen Sie auch genau, auf welche Extraleistungen Sie Wert legen und ob Ihre Kasse diese anbietet. Vor allem bei der Zahngesundheit kann der Unterschied schnell deutlich werden, etwa bei einer kieferorthopädischen Behandlung oder der Zahnreinigung. Bei letzterer hat die AOK Niedersachsen die Nase vorn: Sie zahlt auch ohne Bonusprogramm bis zu 500 Euro zu und liegt übrigens mit demselben Maximalbetrag auch bei der Osteopathie-Zuzahlung auf Platz 1. Bei der BKK Public gibt’s für eine Zahnreinigung maximal 102 Euro, bei der IKK – Die Innovationskasse 100 Euro.

Für Paare mit Kinderwunsch können bezuschusste Zusatzuntersuchungen interessant sein sowie die Kosten für künstliche Befruchtung: Hier zahlen manche Kassen mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Prozent für drei Versuche, zum Beispiel die AOK (allerdings nicht in allen Bundesländern), der Preissieger hkk, die IKK Classic oder die TK.

Achten Sie auch auf Bonusprogramme: Hier lassen sich oft mit einfachen Vorsorgebehandlungen Prämiengelder gutschreiben oder auszahlen, etwa mit einer Hautkrebskontrolle, dem halbjährlichen Zahnarztbesuch oder auch einfach einem Fitnessstudio-Abo. (rka)

Die komplette Vergleichstabelle finden Sie auf der Website von Finanztest.