RKI will stärkeren Fokus auf Hospitalisierungen setzen

Krankenhauseinweisungen zeigen Corona-Entwicklungen nur mit Zeitverzug

Das Robert-Koch Institut will zukünftig die Hostpitalisierungsrate – also den Wert, der die Covid-bedingten Krankenhauseinweisungen misst – stärker in den Fokus rücken. So soll auch bei einer hohen Impfquote über das Infektionsgeschehen entschieden werden können. Bislang ist die 7-Tage-Inzidenz der wichtigste Parameter in der Pandemie.
Warum die durchschnittlichen Infektionszahlen aber auf keinen Fall vergessen werden dürfen, erklärt Professor Timo Ulrichs im Corona Talk im Video.
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Krankenhauseinweisungen zeigen Entwicklungen nur zeitverzögert

Nach wie vor seien die Neuinfektionen ein sehr guter Parameter, um die Pandemieentwicklung einzuschätzen, erklärt Professor Timo Ulrichs. Krankenhauseinweisungen, die Intensivbettenbelegung oder Todesfälle geben nur zweitverzögert Auskunft über die Entwicklungen.

Daher sei es weiter wichtig auf die Infektionszahlen und damit auch auf die 7-Tage-Inzidenz zu schauen, so der Epidemiologe. Auch das Bundesgesundheitsministerium will, dass bald genaue Daten über Krankenhauspatienten mit Covid-19-Infektion gemeldet werden müssen.

Ulrichs: "Zähne zusammenbeißen"

Das Risiko für ausgelastete Krankenhäuser steigt, je mehr Menschen sich infizieren. In Karlsruhe gab es nach einer Partynacht Infektionen in einer Diskothek. Auch die Bilder der Europameisterschaft bereiten Timo Ulrichs Sorgen. „Das ist alles natürlich brandgefährlich, weil über diese vielen Zusammenkünfte dann tatsächlich auch ein Massenausbruch geschehen kann“, mahnt der Epidemiologe. Damit wir möglichst lange einen ruhigen Sommer mit niedriger Inzidenz genießen können, sollten wir die „Zähne zusammenbeißen und diese ganzen Zusammenkünfte möglichst sein lassen“, so Ulrichs. Trotzdem zeigt sich Ulrichs optimistisch, dass die Zahlen im Sommer nur weiter langsam steigen könnten und erst im Frühherbst ein steilerer Anstieg zu erwarten sei.

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