Plötzlich kein Sauerstoff mehr
Sauerstoff-Rohr bricht in russischer Klinik - neun Patienten sterben auf Corona-Station

Wegen eines Schadens an einem unterirdischem Rohr waren Dutzende Menschen auf einer Intensivstation in Russland vorübergehend von der Sauerstoff-Versorgung abgeschnitten – neun schwerkranke Corona-Patienten starben.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++
Lungen der Corona-Patienten schon vor Panne "zu 90 Prozent geschädigt"
Wegen eines Defekts an einem Sauerstoff-Rohr sind in einem Krankenhaus in Wladikawkas (Russland) mehrere Corona-Patienten gestorben. „Infolge eines Zusammenbruchs des Sauerstoff-Systems sind neun Menschen gestorben“, teilte die Regierung der Republik Nordossetien-Alanien im Kaukasus am Montagabend russischen Agenturen zufolge mit. Ein unterirdisches Rohr sei gebrochen, erklärte demnach der amtierende Regierungschef der Republik, Sergej Menjajlo.
Dadurch hätten mehrere schwerkranke Corona-Patienten in der Klinik vorübergehend nicht mehr über ihre Beatmungsgeräte versorgt werden können. Das Krankenhauspersonal habe nun damit begonnen, die Überlebenden über Sauerstoffflaschen zu beatmen. Alle auf Beatmung von Intensivpatienten verfügbaren Ärzte in der Region seien in die Wladikawkaser Klinik bestellt worden. Die Panne sei „schnell entdeckt und binnen 30 bis 40 Minuten behoben“ worden, so Menjallo. Die Lungen der neun gestorbenen Patienten seien bereits vorher „zu 90 Prozent geschädigt“ gewesen.
Tod mehrerer Menschen fahrlässig verursacht?
Angaben des regionalen Gesundheitsministeriums zufolge sollen zum Zeitpunkt des Unglücks 71 Menschen an Beatmungsgeräte angeschlossen gewesen sein. Andere Corona-Krankenhäuser in der Region sind Angaben der Behörden zufolge nicht von dem Rohrbruch betroffen. Dennoch würden nun alle Versorgungssysteme überprüft. Das russische Verteidigungsministerium habe angeboten, bei Bedarf zwei Tonnen Sauerstoff bereitzustellen, so Menjajlo.
Der Grund für den Defekt am Rohr war zunächst nicht bekannt. Ermittlungen wurden aufgenommen. Es sei ein Strafverfahren wegen möglicher nicht beachteter Sicherheitsvorkehrungen und des dadurch fahrlässig verursachten Todes mehrerer Menschen eröffnet worden, zitierten russische Medien die zuständige Ermittlungsbehörde.