Was tun, wenn der Kopf zu platzen droht?Das rät die Stiftung Warentest bei Kopfschmerzen

Tired and exhausted young female entrepreneur drinking coffee and rubbing eyes while feeling stressed and worried in coworking space
Irgendwann erwischt der Kopfschmerz jeden Mal. Aber nicht immer muss ein Medikament genommen werden.
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Wenn der Kopf schmerzt, will man eigentlich nur eines: dass es aufhört. Die Möglichkeiten der Schmerzbekämpfung sind vielfältig. Die Schmerzmittelexperten der Stiftung Warentest haben die wichtigsten Wirkstoffe gecheckt und ein paar Empfehlungen parat. Der wichtigste Tipp: Arzneien sollten stets die letzte Wahl sein, wenn sonst nichts hilft.

Nicht gleich zum Medikament greifen

Photo of young woman walking in the forest
Ein Spaziergang an der frischen Luft kann den Kopfschmerzen schon deutlich lindern
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Wenn die Kopfschmerzen einmal da sind, will man sie schnell wieder loswerden. Tritt der Schmerz nur gelegentlich und leicht auf, können oft Alternativen zur Tablette sehr gut helfen. Die Experten der Stiftung Warentest führen an, dass ein Spaziergang durchaus ein probates Mittel gegen leichten Druck im Kopf sein kann. Durch die Bewegung an der frischen Luft wird der Kreislauf angeregt und das Gehirn mit frischem Sauerstoff versorgt. Mit ein bisschen Glück ist der Schmerz dann wie weggeblasen.

Kalte Kompressen können leichte Schmerzen ebenfalls vertreiben. Wer ein bisschen zu tief ins Glas geschaut hat, sollte es zunächst mal mit einem „Katerfrühstück“ versuchen. Saurer Hering, Salzstangen, Gurken und viel Wasser oder Tee bringen den Kopf vielleicht ohne Medikamente ins Lot.

Gelegentlich muss es eben eine Tablette sein

Head section with pills scattered around
Manchmal reichen die Hausmittel nicht aus. Dann darf es auch mal eine Tablette sein
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Manchmal hilft das alles nichts und dann braucht man doch ein Medikament, um die Schmerzen zu bekämpfen. Und hier stellt sich die Frage, welches Mittel das richtige ist. Zunächst muss man hier unterscheiden zwischen rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Zu den rezeptfreien Medikamenten gehören Präparate mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol. Diese Tabletten sind geeignet, um leichte bis mäßige Kopfschmerzen zu bekämpfen. Beim Kauf sollten Sie sich auf jeden Fall in der Apotheke beraten lassen, welcher Wirkstoff für Ihre speziellen Beschwerden der beste ist und welche Nebenwirkungen drohen können.

Die Fachleute der Stiftung weisen auch darauf hin, dass es sich durchaus lohnt, einen Blick auf den Preis der Medikamente zu werfen. So kostet etwa eine Packung Paracetamol mit 20 Tabletten und 500 mg Wirkstoff von der Firma ADCG 0,96 Euro. Wer zu Brausetabletten der Firma Ratiopharm mit der gleichen Wirkstoffmenge greift, zahlt 8,20 Euro. Wenn diese Mittel immer noch nicht ausreichen, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Der kann dann je nach Symptomen das richtige Mittel in der passenden Dosierung verschreiben.

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Sonderfall Migräne

Potrait of stressed woman with head in hands standing indoors during daytime
Bei Migräne greifen oft normal Schmerzmittel nicht.
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Kopfschmerzen, die durch Migräne verursacht werden, haben noch eine ganz besondere Qualität. Hier kann es sein, dass etwas größere Kaliber aufgefahren werden müssen. Hier kommen sogenannte Triptane zum Einsatz. Diese entfalten ihre schmerzlindernde Wirkung besonders wirkungsvoll, wenn sie schon früh bei einem Migräneanfall eingesetzt werden. Aber auch, wenn diese Mittel rezeptfrei zu bekommen sind, ist es dringend empfohlen, sich in der Apotheke beraten zu lassen bzw. den Hausarzt zu befragen. So sollten manche Präparate z.B. nicht von Menschen eingenommen werden, die an Durchblutungsstörungen leiden.

Besser als Pillen: Kopfschmerzen vorbeugen

Young woman with a headache talking with her doctor.
Wer häufig und langanhaltend Kopfschmerzen hat, sollte einen Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen
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Eine häufige Ursache für Kopfweh ist der Mangel an Flüssigkeit. Wenn wir zu wenig (nichtalkoholische) Flüssigkeit zu uns nehmen, meldet sich unter Umständen der Kopf mit Schmerzen. Sorgen Sie also dafür, dass Sie täglich ausreichend trinken. Der Abbau von Alkohol entzieht dem Körper übrigens Wasser, was häufig ebenfalls in einem Brummschädel endet. Wenn Sie regelmäßig, häufig oder langanhaltend Kopfschmerzen haben, sollten Sie sich auf keinen Fall selber medikamentös einstellen. Suchen Sie Ihren Hausarzt auf und besprechen Sie mit ihm das weitere Vorgehen. (tra)

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