Gibt es einen Notfallplan?

Charles hat Krebs: DAS passiert, wenn der König zu krank wird

Das Königreich ist in Schockstarre.
König Charles III. hat seine Krebsdiagnose öffentlich gemacht. Den „Papierkram“ könne er in dieser Zeit noch selbst bearbeiten, heißt es. Doch was passiert, wenn der britische König krankheitsbedingt die Staatsgeschäfte doch nicht mehr erledigen kann?
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Vertretung von König Charles nicht eindeutig geregelt

Tatsächlich ist dieser Fall im Vereinigten Königreich nicht so eindeutig geregelt wie etwa in den USA. Dort sieht die Verfassung eindeutig vor, dass die rechtlichen Befugnisse und Pflichten kommissarisch auf den Vizepräsidenten, oder aktuell Vizepräsidentin Kamala Harris, übergehen, sollte der Präsident amtsunfähig werden.

Der Unterschied beginnt bereits bei der Verfassung: Anders als in den USA ist die britische nicht in einem einzigen Dokument verbrieft, sondern konstituiert sich durch verschiedene Gesetze, Dokumente und Grundsätze, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden und niedergeschrieben wurden. Die Regelungen für einen kurz- oder langfristigen Handlungsunfähigkeit des Monarchen sind im Regency Act, dem Regentschaftsgesetz, von 1937 festgehalten.

Im Video: So war Charles erstes Jahr als König

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Großbritannien kann auch ohne König regiert werden

Laut Abschnitt 6 des Regency Act 1937 kann der König für den Fall seiner Abwesenheit, etwa bei Auslandsreisen, oder bei Krankheit, seine verfassungsgemäßen Aufgaben und öffentlichen Pflichten an die Counsellors of State delegieren. Im sogenannten „Letters Patent“ wird geregelt, welche Aufgaben die Counsellors wahrnehmen können. Dazu zählt beispielsweise die Leitung von Geheimratssitzungen oder die Erteilung der königlichen Zustimmung zu Gesetzen.

Die derzeitigen Counsellors of State sind Königin Camilla, Prinz William, Prinz Harry, Prinz Edward und Prinzessin Beatrice. Der Buckingham Palace machte jedoch bereits deutlich, dass König Charles trotz seiner Krebs-Diagnose nicht damit rechne, dass einer der Counsellors in den kommenden Wochen für ihn einspringen muss.

Und selbst wenn es anders käme: Am Ende kommen dem britischen Monarchen in der heutigen Zeit vor allem repräsentative Aufgaben zu, politische Befugnisse besitzt er keine. Sprich: Der britische Premierminister und sein Kabinett können das Land auch ohne König regieren. (wwi)