Lehrer verließen sich auf Internet-Wegbeschreibung
99 deutsche Schüler mit Hubschraubern aus Bergnot im Kleinwalsertal gerettet

Dramatisches Ende eines Wandertages: 99 Schüler und 8 Lehrer aus dem Raum Ludwigshafen mussten im Kleinwalsertal mit Hubschraubern aus Bergnot gerettet werden. Sie waren auf einer Route unterwegs, die für ihre Fähigkeiten und ihre Ausrüstung zu schwierig war, teilte die Polizei Vorarlberg mit. Die Lehrer hatten sich leichtsinnigerweise auf eine Internet-Wegbeschreibung verlassen, in der sie als "klassische Feierabendrunde" beschrieb.
"Klassische Feierabendrunde" erwies sich als anspruchsvoller Kletterpfad

Die Realität sah anders aus: "Tatsächlich ist der schmale Heuberggrat ein teilweise ausgesetzter Weg mit Kletterpassagen der Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie Erfahrung im alpinen Gelände erfordert", so die Polizei.
Zudem wurde das Wetter während der Wanderung immer schlechter, es regnete und die Wege waren nass und rutschig. Nicht alle Kinder hätten optimales Schuhwerk getragen. Eine "Lehrperson" sei mit der Situation überfordert gewesen und habe sich zur Umkehr entschlossen, heißt es weiter. Bei diesem Wendemanöver rutschen zwei Schüler ab und zogen sich leichte Verletzungen zu."
Kinder waren "erschöpft, unterkühlt, durchnässt und völlig aufgelöst"
Daraufhin seien einzelne Kinder in Panik geraten, weswegen die Lehrer den Notruf alarmierten. Die Kinder im Alter zwischen 12 und 14 Jahren und ihre Begleiter wurden mit Hubschraubern geborgen und in Sicherheit gebracht. Einige Schüler seien "erschöpft, unterkühlt, durchnässt und völlig aufgelöst" gewesen, so die Polizei weiter. Deswegen habe sich auch ein Kriseninterventionsteam um die Kinder gekümmert.
Das Kleinwalsertal in Österreich ist aufgrund seiner geografischen Lage lediglich aus Deutschland über Oberstdorf im Allgäu zu erreichen. Erst am vergangenen Wochenende war dort eine Wanderin aus Heidelberg in den Tod gestürzt. (uvo)