Kinderärztin erklärt, wie Sie es richtig machen

Kleine Wunden und Verletzungen: So verarzten Sie Kinder am besten

Parent helping her child perform first aid knee injury after she has been an accident
Schnell ist das Knie beim Spielen aufgeschürft: Spucke drauf - und gut ist?
Sasiistock, iStockphoto, iStock/Sasiistock

Der Gang zum Spielplatz macht nicht nur Spaß, sondern ist manchmal auch mit Gefahren verbunden. Einmal nicht aufgepasst - schon ist das Knie aufgeschürft oder der Kopf angestoßen. Welches Mittel bei welcher Verletzung am besten hilft – eine Kinderärztin gibt Tipps.

Der Mythos Spucke

Spucke drauf, dann heilt es schneller!‘ Diesen Spruch kennt jeder. Kinderärztin Dr. Irene Rühlemann kann da nur den Kopf schütteln: „Bloß nicht, da sind Bakterien drin. Das macht man nicht!“ Stattdessen lieber die Wunde reinigen, desinfizieren und je nach Wehwehchen eine Salbe auftragen.

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Einmal vom Klettergerüst gefallen, schon ist es passiert. Hier erfahren Sie, wie Sie kleine Verletzungen am besten behandeln können.
picture alliance / Sven Simon, FrankHoermann/SVEN SIMON

Die häufigsten Wehwehchen

Eine kleine Übersicht der Verletzungen im Alltag haben wir hier für Sie aufgeführt – inklusive Tipp, wie man sie am besten schnell behandeln kann.

Platzwunden

„Bei einer Platzwunde mit einem Taschentuch fest zu drücken, sodass es nicht mehr blutet. Dann in Ruhe auswaschen und weiter zudrücken. Und desinfizieren ist wichtig, da gibt es spezielle Mittel für Kinder, die nicht wehtun“, erklärt Dr. Rühlemann im RTL-Interview. Wenn die Wunde klafft: unbedingt kleben lassen. „Da gibt es sowas wie einen Uhu oder einen Schnellkleber. Da sollte man innerhalb der nächsten drei Stunden in eine Notfallambulanz oder zum Kinderarzt fahren, der klebt das dann zu. Das tut auch überhaupt nicht weh“, weiß die Expertin.

Schürfwunden

Ist das Knie aufgeschürft: die Wunde zuallererst mit Wasser auswaschen und desinfizieren. „Dann kann man Jodsalbe draufschmieren, so dass sich keine Bakterien festsetzen“, erklärt Dr. Rühlemann.

Insektenstiche

Bei Insektenstichen hilft es ein Hausmittel, das fast jeder zu Hause hat: „Wenn man eine halbe Zwiebel auf die Wunde reibt, soll das gut helfen, weil da Stoffe drin sind, die die Entzündung hemmen. Und kühlen ist auch wichtig. Danach kann man eine Antihistaminsalbe mit Cortison draufschmieren“, sagt die Dr. Rühlemann. Vom Wärmestift rät die Expertin bei Kindern eher ab.

Fremdkörper im Auge

Einmal nicht aufgepasst, schon ist Sand im Auge. Hier gilt: „Einfach auswaschen und mit viel Wasser spülen. Dann spült sich der Fremdkörper zum Augenwinkel raus, da, wo der Schlaf hängt und dort nimmt man den mit einem feuchten Taschentuch heraus“, erklärt Dr. Rühlemann uns.

Verbrennungen

Auch bei kleinen Verbrennungen wie zum Beispiel der Brennnessel gilt: Abwaschen. „Und vielleicht ein bisschen abreiben, dass diese kleinen Stacheln rausgehen. Dann kann man auch das mit Antihistaminsalbe behandeln und kühlen.“

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Wer nicht immer den Erste-Hilfe-Kasten mitnehmen will, kann für den Ernstfall nur das Nötigste einpacken. Unsere Expertin rät: „Es schadet nicht, wenn man eine Antihistaminsalbe mit Cortison dabei hat. Je früher man das draufschmiert – vor allem, wenn die Biene sticht – desto weniger schwillt es erstmal an. Außerdem ein Desinfektionsspray und einfache Pflaster.“ Ein weiterer Tipp der Expertin: Eine Tetanus-Impfung schützt Kinder grundsätzlich bei kleinen Verletzungen gegen Bakterien. (lho)