Schopfmakaken vom Aussterben bedrohtKleine Sensation im Tierpark Gettorf: Affenbaby Yaki geboren

Schopfmakakennachwuchs im Tierpark Gettorf.
Schopfmakak Yaki mit seiner Mutter Sula, als er gerade mal eine Woche auf der Welt ist.
Tierpark Gettorf
von Nicole Ide

Seine Geburt ist eine kleine Sensation, denn die Schopfmakaken sind vom Aussterben bedroht.
Umso herausragender sind die Zuchterfolge im Tierpark Gettorf in Schleswig-Holstein. Yaki (geboren am 9. September) ist schon das dritte Schopfmakakenbaby und damit das dritte Männchen, das in diesem Jahr in Gettorf geboren wurde.

Das Erfolgsrezept

Die Schopfmakaken Nio und Ketut sind schon im Mai im Tierpark Gettorf geboren worden.
Die Schopfmakaken Nio und Ketut sind schon im Mai im Tierpark Gettorf geboren worden.
Tierpark Gettorf

„Wir haben mit über 30 Jahren eine der längsten Haltungen und haben nie damit aufgehört“, berichtet Gabriele Ismer, die Biologin vom Tierpark im Gespräch mit RTL. „Gemäß Zootierliste halten derzeit nur noch vier Zoos in Deutschland diese Art, wir sind die einzigen mit einer aktiven Zuchtgruppe.“ Zuletzt hatte es Anfang 2020 Nachwuchs bei den Schopfmakaken im Tierpark gegeben.

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Das Ziel: Arterhaltung

Da die Affen mit ihrem Haarschopf und ihren markanten Gesichtern in ihrer Heimat Indonesien bedroht seien, „tun wir auch noch etwas für die Arterhaltung, wenn wir weiterhin Schopfmakaken halten und züchten“, erklärt Ismer. Das sei in Zeiten der Bedrohung und Naturzerstörung der Lebensräume der Schopfmakaken eine wichtige Aufgabe.

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Weiblicher Nachwuchs hätte in Gettorf bleiben dürfen

Wenn Yaki ein Weibchen gewesen wäre, hätte sich der Zoo noch mehr freuen können, denn ein Affenmädchen hätte in Gettorf bleiben dürfen. „Die Jungs müssen mit Eintreten in die Pubertät die Gruppe verlassen, weil es dann zu Konflikten zwischen dem erwachsenen Männchen und den Heranwachsenden kommt“, so Ismer. Das sei auch evolutiv so gewollt, damit es in der Gruppe von zurzeit acht Tieren keine Inzucht gäbe. Insgesamt hält der Tierpark elf verschiedene Affenarten mit insgesamt 66 Affen. Aber die Schopfmakaken seien die mit Abstand seltenste Tierart, die sie in Gettorf hätten.

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Mutter Sula hegt und pflegt ihren Kleinen

Durch Yakis Geburt hätten die Tierpfleger kaum mehr Arbeit, denn seine Mutter Sula mache das ganz hervorragend und kümmere sich hingebungsvoll und konzentriert um ihren kleinen Yaki. „Erfreulicherweise sind die Instinkte der Affen meist so gut ausgeprägt, dass sie das alles alleine regeln“, sagt Gabriele Ismer.