Warum sind hier alle zu schnell?
Rekord-Blitzer haut alle um: 100.000 Euro in der Dorfkasse - in nur elf Tagen

Geldseegen für die Gemeinde Kirchseeon!
Eine 9.000-Seelen-Gemeinde in Bayern stellt eine Blitzersäule auf – zwei Wochen später schreibt sie Schlagzeilen. Die Kosten von 100.000 Euro für die Radarfalle seien schon wieder drin – dank über 3000 Verstößen, so der Bürgermeister. RTL hat sich den Blitzer angesehen und mit Anwohnern gesprochen.
RTL.de ist jetzt auf Whatsapp – HIER direkt ausprobieren!
Nach fünf Minuten wird das erste Fahrzeug geblitzt
Die B 304 führt mitten durch den Ort Kirchseeon bei München. Vorbei an einer Kindertagesstätte und einer Schule. Erlaubt sind hier 50 km/h. Doch immer wieder kommt es zu Geschwindigkeitsübertretungen. Am 20.12.2023 stellt die Gemeinde daher eine Blitzersäule auf –mit riesigem Erfolg: Bis zum 31.12. werden 3112 Verstöße registriert, wie Bild schreibt. Mit einem Bußgeld von mindestens 30 Euro im Ortsinnern macht das beinahe die Anschaffungskosten von rund 100.000 Euro wett. Ist das schon Abkassieren oder gerechtfertigt?
Lese-Tipp: „Robin Hood der Autofahrer": Unbekannter legt in Norditalien elf Blitzer um
„Ich bin Bürger der Stadt und finde das eigentlich gut, weil ich hier auch in der Nähe wohne und dadurch der Lärm geringer ist. Hinter mir ist auch eine Kindertagesstätte, wo ich auch immer ein ungutes Gefühl habe, wenn die Autos hier vorbeirauschen“, so Anwohner Ansgar Meyer zu RTL. Bevor die Stadt die moderne Blitzersäule aufstellen lässt, wird bereits mit mobilen Geräten das Tempolimit kontrolliert. Zudem warnt ein kleines Schild 50 Meter vor dem Blitzer vor der Radarkontrolle. Doch bringen scheint es nicht viel.
Lese-Tipp: Blitzerwarner – ein legaler Helfer?
Im Video: Poser aufgepasst - Lärmblitzer im Anmarsch
Anwohnerin: „Ich glaube eher, dass es einfach eine Einnahmequelle ist, weil alle Gas geben"
Auch eine Anwohnerin, die selbst schon in eine der mobilen Kontrollen geraten ist und 30 Euro für 10 km/h zuviel zahlen musste, findet die Maßnahme richtig: „Ich gebe auch meistens Gas, aber an sich ist es schon nicht schlecht“, sagt die Frau, die anonym bleiben möchte. Ihrer Meinung nach steht die Anlage aber nicht zum Schutz der Kindergarten- und Schulkinder im Ort. „Das glaube ich weniger wegen der Kindertagesstätte. Ich glaube eher, das es einfach eine Einnahmequelle ist, weil alle Gas geben“, erzählt sie RTL-Reporter Niklas Diemer.
Lese-Tipp: "Blitzer-Millionäre": Diese Städte kassieren am meisten ab!
„Die Zahlen sind extrem. Ich habe schon erwartet, dass sie hoch sind, aber nicht so sehr. Da sind gleich die Schule und der Kindergarten – wir mussten etwas tun“, sagt Kirchseeons Bürgermeister Jan Paeplow der Bild. Seine Ansage an alle Autofahrer ist deutlich: „Solange die Zahlen hoch sind, ist er 24 Stunden und sieben Tage die Woche in Betrieb.“