Prozess gegen Vater

Kinder im Wald verwahrlost - Prozess am Amtsgericht Mönchengladbach gestartet

Im Oktober 2020 entdeckten Polizisten in einem Wald bei Mönchengladbach drei verwahrloste Kinder. Sie hausten dort mit ihren Eltern in einem Zelt. Heute hat der Prozess gegen den Vater begonnen. Der Vorwurf: Misshandlung von Schutzbefohlenen und Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht.

Eltern sollen Kinder geschlagen haben

Die Eltern sollen den Kindern nicht nur den Besuch von Arzt und Schule vorenthalten haben. Der Angeklagte soll die beiden Söhne und deren kleine Schwester auch mit einem Gürtel geschlagen haben – teils wöchentlich. Womöglich war das auch einer der Gründe für die Flucht in die Natur. Denn das Jugendamt hatte Alarm geschlagen und wollte den Eltern das Sorgerecht entziehen.

Kinder waren verdreckt und barfuß

Als die Kinder von der Polizei im Oktober 2020 gefunden wurden, waren sie verdreckt, hatten zahlreiche Blutergüsse und waren nur leicht bekleidet und barfuß – trotz 12°C Außentemperatur. Die Eltern wurden festgenommen, die Kinder vom Jugendamt in Obhut genommen. Für den Prozess sind bis zum 8. April drei Verhandlungstage angesetzt.