Adoptivtochter soll Kommunalpolitikerin zuhause gefoltert habenIris Stalzer nach lebensgefährlicher Attacke vereidigt – neue Bürgermeisterin in Herdecke tritt Amt an

Iris Stalzer als neue Bürgermeisterin von Herdecke im Amt
Sie wirkt ruhig und gefasst - Iris Stalzer ist seit Dienstag (04.11.) im Amt
RTL
von Tobias Janßen und Daniel Pfaender

Die neue Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, tritt ihr Amt nur Wochen nach der lebensgefährlichen Attacke auf sie an. Damit steht sie nun erstmals wieder öffentlich im Rampenlicht. Die Vereidigung markiert ihren offiziellen Start an der Spitze der Stadt.

Amtseid und Antrittsrede

Iris Stalzer ist am Dienstag (04.11.) in Herdecke als neue Bürgermeisterin vereidigt worden. Die SPD-Politikerin trat damit nur vier Wochen nach der Attacke auf sie erstmals wieder öffentlich auf. Sie legte ihren Amtseid im Ratssaal ab und begann danach ihre Antrittsrede. Ihre Amtszeit hatte offiziell schon am vergangenen Samstag (01.11.) begonnen. Mit der Vereidigung folgte nun die formale Einführung in das neue Amt. Stalzer hatte die Stichwahl Ende September mit 52,2 Prozent der Stimmen gewonnen.

Im Video: Der aktuelle Stand im Fall Stalzer

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Haftbefehl gegen Adoptivtochter

Der Angriff auf sie hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt: Stalzer war in ihrem Haus gefoltert und schwer verletzt worden. Sie hatte 13 Messerstiche und zahlreiche Kopfverletzungen erlitten. Tatverdächtig ist ihre 17-jährige Adoptivtochter, gegen die ein Haftbefehl besteht. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Falls dauern an. Bereits vor ihrem Amtsantritt erklärte Stalzer, dass sie sich gesundheitlich gut erholt habe.

Im Video: RTL WEST Reporter Daniel Pfaender live aus Herdecke (18:05 Uhr)

Reaktionen auf Attacke

Belastend sei für sie vor allem der enorme Medienrummel gewesen. Gleichzeitig berichtete sie von großer Unterstützung aus der Stadtgesellschaft. Sie erhielt viele aufmunternde Nachrichten aus Herdecke und der Region. Es habe aber auch Hassbotschaften gegeben, die teils ihre Kinder betrafen. Stalzer betont, dass ihr Mann und ihre Partei voll hinter ihr stehen. Als Bürgermeisterin führt sie nun eine Verwaltung mit rund 380 Mitarbeitern. Sie übernimmt außerdem den Vorsitz im Stadtrat und setzt ihre Arbeit trotz der Ereignisse entschlossen fort.