Nach geglückter Relegation

Kevin-Prince Boateng: Die ungewöhnliche "Liebeserklärung" des Hertha-"Bad-Boys"

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Eher ruhig, Kevin-Prince Boateng (Hertha BSC 27), Hamburger SV - Hertha BSC, Fussball, Bundesliga, Relegation, Spiel 2,
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Wow, was ist das für ein Typ! Kevin-Prince Boateng, dieses Kind der Hauptstadt, rettet Hertha BSC mit einem dramatischen Kraftakt vor dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Beim Hamburger SV dreht die „Alte Dame“ das 0:1 aus dem Hinspiel noch um. Nachdem ganz knapp dem abgewendeten Horror formuliert der einstige „Bad Boy“ eine ungewöhnliche „Liebeserklärung“.

"Er hat mir auch eine freie Hand gegeben

Als sich das Gespräch auf Felix Magath dreht, leuchten bei Kevin-Prince Boateng die Augen. Der 35-Jährige gerät wild ins Schwärmen. "Er ist ein spezieller Typ, ich bin ein spezieller Typ. Das kann voll aufeinander prallen oder wir verstehen uns überragend. Und wir verstehen uns überragend", sagte die Berliner Ikone nach dem 2:0 (1:0) im Relegationsrückspiel beim Hamburger SV und zollte seinem scheidenden Trainer nach der geglückten Rettung von Hertha BSC größten Respekt.

Altmeister Magath, der vor ein paar Wochen als Nachfolger von Tayfun Korkut völlig überraschend aus dem Hut gezaubert worden war, habe Boateng in der kurzen gemeinsamen Zusammenarbeit regelmäßig nach seiner Meinung gefragt, berichtete der Straßenkicker Boateng nach dem Happy End. "Er hat mir auch eine freie Hand gegeben, er hat mich gefragt, wen siehst du besser auf welcher Position. Wir haben das zusammen hinbekommen, eine Mannschaft auf den Platz zu kriegen, die fußballerisch stark war und kämpferisch stark war."

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Laut Boateng, der im völlig desolaten Hinspiel (0:1) nicht zur Startelf gehört hatte, habe er selbst aussuchen dürfen, wer spielt. "Das zeigt, wie viel Klasse er hat: Er fragt den Leader, wem er vertrauen kann. Er hat zusammen mit mir eine Mannschaft aufgestellt, die hungrig war", führte der 35-Jährige am Sky-Mikrofon aus. In sieben Bundesligaspielen gelangen den Berlinern unter Magaths Regie zwei Siege und ein Unentschieden bei vier Niederlagen.

Magath sagt tschüss, Boateng noch nicht

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Das Gesicht des Klassenerhalts: Felix Magath.
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Magath kündigte trotz der Rettung seinen Abschied an. "Ich hatte den Auftrag, Hertha in der ersten Liga zu halten. Das war nie anders besprochen. Beide Seiten waren sich im Vorhinein einig. Ich habe mich nie mit etwas anderem befasst. Ich sehe es als selbstverständlich an, meine Sachen in Berlin zu packen und nach Hause zu gehen", sagte er. Boateng denkt dagegen noch nicht an ein Karriereende. „Klar, ich habe noch Lust. Ich bin gut drauf, auch wenn man es nicht immer gesehen hat, ich war da, genau, wenn es drauf ankommt, bin ich wieder da. Ihr könnte schreiben: Der Prince ist back.“

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Boateng war im vergangenen Sommer von Geschäftsführer Fredi Bobic in seine Heimatstadt Berlin zurückgeholt worden. Wegen mangelnder Fitness und Verletzungen kam er, wenn überhaupt, nur zu Teilzeiteinsätzen. In Hamburg spielte er über fast die komplette Spielzeit und machte bei seinem längsten von 19 Saison-Einsätzen einen sehr guten Eindruck. Boatengs Vertrag läuft mit Saisonende aus. In der Hierarchie der Mannschaft nahm der einstige Profi von Eintracht Frankfurt, Tottenham Hotspur, Borussia Dortmund, Schalke 04 und dem FC Barcelona eine sehr wichtige Rolle ein. (tno)