Naomi und Kelly suchten verzweifelt nach ihrem vermissten Bruder
Kerkrade: Ginos († 9) Schwester bricht in TV-Interview in Tränen aus - „Er ist so ängstlich im Dunkeln“
Ginos Schwester Naomi (21) wusste offenbar sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, als ihr kleiner Bruder nicht wie verabredet nach Hause kam. „Er ist so ängstlich im Dunkeln“, sagte Naomi unter Tränen in der Fernsehsendung „Hart van Nederland“. „So ist er auch nicht, dass er nicht nach Hause kommt, berichtete sie.
Der Neunjährige war bei der ältesten Schwester Kelly (32) in Kerkrade zu Besuch gewesen, als er am 1. Juni spurlos verschwand. In dem Interview erzählte Naomi am 2. Juni, wie verzweifelt die Familie nach Gino suchte.
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Gino (9) kam vom Fußballspielen in Kerkrade nicht zurück
Kelly hatte mit Gino abgemacht, dass er um 19:30 Uhr zu Hause sein sollte, berichtet die Schwester. Um 19 Uhr sei er auch noch mal kurz hereingekommen, um Bescheid zu sagen, dass er noch ein bisschen Fußball spielen wolle, berichtet Naomi.
Danach verlor sich die Spur des Grundschülers. Naomi erzählt, dass Kelly angefangen habe, nach ihrem Bruder zu suchen, als er auch eine Stunde nach dem verabredeten Zeitpunkt immer noch nicht aufgetaucht war. Auch Naomi beteiligte sich an der Suche. Zusammen mit ihrer großen Schwester sei sie die ganze Nachbarschaft abgelaufen – ohne eine Spur von Gino zu finden. Erst gegen 5 Uhr morgens hätten die Schwestern erschöpft abgebrochen, erzählt sie in dem Fernsehinterview.
Schwestern suchen die ganze Nacht nach ihrem vermissten Bruder
Während Naomi die Fragen der Reporter beantwortete, war sie gerade auf dem Weg, Flyer mit der Beschreibung ihres Bruders drucken zu lassen. Die wollte sie in der Nachbarschaft aufhängen, während die Polizei mit Spürhunden weiter nach dem vermissten Jungen suchte. „Ich hoffe einfach nur, dass er ganz schnell und sehr sicher nach Hause kommt“, sagt die 21-Jährige in dem Interview.
Doch diese Hoffnung zerschlug sich, nachdem die Polizei in der Nacht auf Samstag einen 22-Jährigen aus Geleen festnahm. Donny M. steht unter Verdacht, Gino entführt zu haben. Er soll die Polizei zur Leiche des Jungen geführt haben. Sie wurde auf einem Grundstück in der Nähe des Wohnhauses des Tatverdächtigen entdeckt. Donny M. soll am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Fall Gino: Tatverdächtiger wegen Kindesmissbrauschs vorbestraft?
Wie der Neunjährige ums Leben kam, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Zu Medienberichten, wonach der Tatverdächtige wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft sei, machte die Polizei keine Angaben. Ein Sprecher bestätigte nur, dass der Mann der Polizei und der Staatsanwaltschaft bekannt war. (jgr, mit dpa)
