Alles für den Weltrekord
Warum Kerim aus Hannover - mit seinem Schienbein - 70 Baseball-Schläger zertrümmert

Die Einen gehen gerne joggen, ins Fitnessstudio oder Radfahren – Andere zertrümmern in ihrer Freizeit gerne mal Baseball-Schläger mit dem Schienbein. Klingt etwas verrückt und zu gefährlich? Nicht für Kampfsport-Meister Kerim Duygu aus Hannover. Sein Ziel: Der Weltrekord. Sein Gegner: Beinhartes Holz.
Alter Rekord: 65 Schläger zersplittern in einer Minute
Wenn wir uns beim nächtlichen Gang zur Toilette mal den kleinen Zehn am Bett stoßen, würden wir am liebsten laut aufschreien. Der Schmerz durchfährt den ganzen Körper. Ein Mann, der sich ganz freiwillig körperlichen Schmerzen aussetzt, ist Kerim Duygu: Kampfsport-Meister aus Hannover. Denn er donnert sein Schienbein gegen Baseball-Schläger, möglichst oft, möglichst schnell und mit voller Absicht. Es geht um einen Weltrekord für möglichst viele, zertrümmerte Schläger, denn er wieder nach Deutschland holen wollte.
Fragt man Kerim, wieso er sowas macht, dann sagt der Sportler: „In der Kampfkunst braucht man Herausforderungen. Man macht Ziegelsteine kaputt, Holzbretter. Man zeigt was der Körper kann.“ Das macht er seit 30 Jahren. In seinem „Kampf-Kunst-Center“ in Hannover trainiert er Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Karate oder Jiu Jitsu, eine von den japanischen Samurai stammende Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung.
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Dazu tritt er mit seinen Schützlingen immer wieder auf Bühnen auf, wirbt für den Sport und zeigt seine „Zertrümmerungskünste.“ 2015 kam einem seiner Schüler dann die Idee: „Probier doch mal was anderes.“ Nicht mehr nur Ziegel oder Holzbretter sollten zerschlagen werden - die Baseball-Schläger-Idee war geboren. Und: Er will einen Weltrekord im „Zersplittern“ aufstellen. Vor acht Jahren schafft er das bereits. Damals zerbersten 65 Schläger unter seinem Schienbein – in einer Minute. Doch ein Japaner schnappte ihm den Rekord weg. Jetzt kam es also zu einem Versuch in einer italienischen TV-Sendung in Mailand.
Eine Willensleistung

Vor dem Rekordversuch gab es für Kerim einen Vorbereitungs-Marathon. Der 43-Jährige trainierte hart, ließ sich von Ärzten durchchecken und baute eine ganz spezielle Metallkonstruktion. Diese machte es ihm möglich, die Baseball-Schläger extra einzuspannen, um sie dann mit voller Wucht durchzubrechen. Für den Rekordversuch nahm er sogar extra 30 Kilo zu. Am 3. März war es dann soweit. Zusammen mit acht Menschen aus seinem Team, „ohne dass ich es niemals geschafft hätte,“ wie er im RTL-Interview immer wieder betont, flog er nach Italien. Dort fand die Show der Rekorde statt. Und tatsächlich, Kerim zerschlägt in einer Minute unglaubliche 70 Baseball-Schläger – mit nacktem Schienbein! Weltrekord. „Mein Team hat mich angeschrien, motiviert. Der unbändige Wille hat am Ende dann dazu geführt, dass ich es geschafft habe.“
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„Das schafft nicht jeder so einfach“

Und die Schmerzen? „Mein Bein wurde in Italien und Deutschland geröntgt, es ist angeschwollen und doppelt so dick, ich muss es jetzt halt schonen.“ Auf seinen Rekord sei Kerim aber trotz Blessuren „über alle Hölzer stolz“. Auf die Frage, was denn wäre, wenn jemand seinen Rekord nun wieder überbieten würde, sagt er nur: „Das schafft nicht jeder so einfach.“ Damit mag der 43-Jährige wohl Recht haben. Schließlich ist das mit-dem-Schienbein-gegen-Baseball-Schläger-treten wohl (noch) kein Massensport ...