Sharleen Peters: Kein Problem mit der Abfalltonne
Ich bin eine von 15 Müllfrauen in Berlin – Frauen in Männer-Berufen
Sie macht das, was sonst fast immer nur Männer machen: Sharleen Peters (24) schleppt Mülltonnen, leert sie, schiebt sie zurück. Müllwerkerin ist ein richtig harter Job. Bis zu 33 Kilogramm Abfall passen in die Berliner Standardtonne, die große Tonne fasst sogar 150 Kilo. Heute bekam Sharleen Besuch von Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD), die für einen Vormittag bei der Müllabfuhr mit anpackte. In unserem Video erzählt Sharleen, warum sie diesen männerdominierten Job gerne macht.
Drei-Stunden-Fitnesstest für einen harten Job
Nur 1.010 Müllwerkerinnen gibt es deutschlandweit. In Berlin ist dieser Job für Frauen sogar noch völlig neu – bis letztes Jahr stellte die Stadtreinigung gar keine Frauen für die Arbeit auf dem Müllwagen ein. Auf die erste Ausschreibung bewarben sich 148 Frauen, 15 bekamen den Job. Eine von ihnen: Sharleen Peters. Wie die anderen musste sie zuerst einen dreistündigen Fitnesstest bestehen. Einige der Aufgaben: Eine 50-Kilo-Tonne drei Mal eine 60 Meter lange Rampe hoch- und runterziehen, in zwei Minuten zu zweit eine 150-Kilo-Tonne über 100 Meter Kopfsteinpflaster ziehen, dazu Übungen auf dem Crosstrainer und mit der Brust- und Schulterpresse.
Auch wenn die Arbeit körperlich schwer ist – es gibt Frauen, die das schaffen. Trotzdem gehört die Müllabfuhr zu den Jobs, in denen das männliche Geschlecht dominiert. Nur 9 Prozent aller Beschäftigten sind weiblich. Es geht aber noch deutlicher:
Die fünf Berufe mit dem geringsten Frauenanteil
Im Gerüstbau ist der Anteil mit 0,2 Prozent am geringsten. An fünfter Position liegen die Dachdeckerinnen mit einem Anteil an der Gesamtberufsgruppe von 0,5 Prozent.
Die fünf Berufe mit dem höchsten Frauenanteil
Müllwerkerin Sharleen Peters hat ursprünglich Hotel-Fachfrau gelernt, danach war sie bei der Bundeswehr. Warum sie sich jetzt bei der Müllabfuhr angekommen fühlt, das erklärt sie im Video oben.
