Mediziner rät von Einnahme ab: "Mir wäre es zu gefährlich"
Julian Zietlow: Erwachen dank Ayahuasca? Die Risiken der halluzinogenen Droge

Momentan überschlagen sich die Schlagzeilen um Influencer Julian Zietlow. Er soll sich in Thailand dem sektenähnlichen „Bashar-Kult“ angeschlossen haben. Die Gruppierung gibt offen zu, eine Substanz namens Ayahuasca einzunehmen, über die der Influencer schon 2021 sprach. Was das genau ist und wie gefährlich die Droge ist, erläutert Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht im Interview mit RTL.
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Was ist Ayahuasca?
Bei Ayahuasca handelt es sich um eine Droge, die den psychedelischen Wirkstoff DMT (N,N-Dimethyltryptamin) enthält. Sie kommt aus Ecuador (Südamerika). „Es wird als psychedelische Droge eingesetzt, hauptsächlich bei religiösen, spirituellen Veranstaltungen“, so Dr. Specht im Interview mit RTL. Hergestellt wird die Substanz aus einer Lianenart, die in Südamerika wächst, aber „in bestimmten Kaffeepflanzen kann der Wirkstoff auch enthalten sein“. Die Einnahme von Ayahuasca führt zur Bewusstseinserweiterung, ähnlich wie bei LSD. „Die Motorik kann eingeschränkt sein, es werden verschiedene Dinge von verändertem Verhalten beschrieben“, so Allgemeinmediziner Dr. Specht.
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Was sind die Gefahren?
Neben der Gefahr durch die Droge selbst, ist besonders das gleichzeitige Konsumieren von Medikamenten laut Dr. Specht sehr gefährlich: „Diese Stoffe können andere Medikamente in ihrem Abbau hemmen und das kann dann zu Überdosierungen führen. An sich hat dieser Stoff auch natürlich Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, vegetative Veränderungen, also was den Herz-Kreislauf angeht, und es soll Todesfälle gegeben haben. Es ist jedoch nicht klar, ob nur die Substanz alleine schuld war oder in Kombination mit anderen Substanzen. Ungefährlich ist es mit Sicherheit nicht.“ Auch das Abhängigkeitspotenzial ist gegeben. Früher wurde laut Dr. Specht zwischen psychischer und physischer (körperliche) Abhängigkeit unterschieden. Im Falle von Ayahuasca wäre vor allem die psychische Abhängigkeit gegeben. Das Fazit von Dr. Specht: „Ich kann nur dazu raten: Finger weg! Bewusstseinserweiterung lieber durch das reale Leben, schöne Dinge holen! Mir wäre es zu gefährlich.“
In Deutschland ist Ayahuasca verboten.
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Hier finden Sie Hilfe
Suchtberatung Allgemein
Deutscher Caritasverband e.V.
Karlstraße 40, 79104 Freiburg
Tel.: (07 61) 2 00 - 0
www.caritas.de
E-Mail: info@caritas.de
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK)
Carstennstraße 58, 12205 Berlin
Tel.: (0 30) 85 40 4-0
www.drk.de
E-Mail: drk@drk.de
Telefonischer Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Suchtprävention
Tel.: 0221 89 20 31
Alkoholsucht
Hier können Angehörige und Betroffene Hilfe bekommen:
Anonyme Alkoholiker (AA)
Waldweg 6, 84177 Gottfrieding-Unterweilnbach
Tel.: (08731) 3 25 730
Fax: (08731) 3 25 73 20
www.anonyme-alkoholiker.de
E-Mail: aa-kontakt@anonyme-alkoholiker.de
Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO)
Blücherstr. 62/63, 10961 Berlin
Tel.: (030) 26 30 9 - 0
www.awo.org
E-Mail: info@awo.org
Drogensucht
Bundesweite Sucht & Drogen Hotline
Hier finden Menschen mit Suchtproblemen, aber auch Angehörige, Freunde und Kollegen anonym und rund um die Uhr Hilfe.
Tel.: 01805 313031
Nikotinsucht
Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Rauchentwöhnung
Tel.: 0800 831 31 31 (kostenfreie Servicenummer)
Glücksspielsucht
Beratungstelefone der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Glücksspielsucht
Tel.: 0800 1 37 27 00