Mediziner rät von Einnahme ab: "Mir wäre es zu gefährlich"

Julian Zietlow: Erwachen dank Ayahuasca? Die Risiken der halluzinogenen Droge

Julian Zietlow im RTL-Interview
Julian Zietlow im RTL-Interview am Flughafen Berlin.
RTL

von Patricia Dreesbach

Momentan überschlagen sich die Schlagzeilen um Influencer Julian Zietlow. Er soll sich in Thailand dem sektenähnlichen „Bashar-Kult“ angeschlossen haben. Die Gruppierung gibt offen zu, eine Substanz namens Ayahuasca einzunehmen, über die der Influencer schon 2021 sprach. Was das genau ist und wie gefährlich die Droge ist, erläutert Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht im Interview mit RTL.

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Was ist Ayahuasca?

Bei Ayahuasca handelt es sich um eine Droge, die den psychedelischen Wirkstoff DMT (N,N-Dimethyltryptamin) enthält. Sie kommt aus Ecuador (Südamerika). „Es wird als psychedelische Droge eingesetzt, hauptsächlich bei religiösen, spirituellen Veranstaltungen“, so Dr. Specht im Interview mit RTL. Hergestellt wird die Substanz aus einer Lianenart, die in Südamerika wächst, aber „in bestimmten Kaffeepflanzen kann der Wirkstoff auch enthalten sein“. Die Einnahme von Ayahuasca führt zur Bewusstseinserweiterung, ähnlich wie bei LSD. „Die Motorik kann eingeschränkt sein, es werden verschiedene Dinge von verändertem Verhalten beschrieben“, so Allgemeinmediziner Dr. Specht.

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Im Video: Julian Zietlow zurück in Deutschland - von Reue keine Spur!

Julian Zietlow zurück in Deutschland - von Reue keine Spur! Meine Kinder werden mich später mutig finden!
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Was sind die Gefahren?

Neben der Gefahr durch die Droge selbst, ist besonders das gleichzeitige Konsumieren von Medikamenten laut Dr. Specht sehr gefährlich: „Diese Stoffe können andere Medikamente in ihrem Abbau hemmen und das kann dann zu Überdosierungen führen. An sich hat dieser Stoff auch natürlich Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, vegetative Veränderungen, also was den Herz-Kreislauf angeht, und es soll Todesfälle gegeben haben. Es ist jedoch nicht klar, ob nur die Substanz alleine schuld war oder in Kombination mit anderen Substanzen. Ungefährlich ist es mit Sicherheit nicht.“ Auch das Abhängigkeitspotenzial ist gegeben. Früher wurde laut Dr. Specht zwischen psychischer und physischer (körperliche) Abhängigkeit unterschieden. Im Falle von Ayahuasca wäre vor allem die psychische Abhängigkeit gegeben. Das Fazit von Dr. Specht: „Ich kann nur dazu raten: Finger weg! Bewusstseinserweiterung lieber durch das reale Leben, schöne Dinge holen! Mir wäre es zu gefährlich.“

In Deutschland ist Ayahuasca verboten.

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Hier finden Sie Hilfe

Suchtberatung Allgemein

  • Deutscher Caritasverband e.V.
  • Karlstraße 40, 79104 Freiburg
  • Tel.: (07 61) 2 00 - 0
  • www.caritas.de
  • E-Mail: info@caritas.de

  • Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK)
  • Carstennstraße 58, 12205 Berlin
  • Tel.: (0 30) 85 40 4-0
  • www.drk.de
  • E-Mail: drk@drk.de
  • Telefonischer Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Suchtprävention
  • Tel.: 0221 89 20 31

Alkoholsucht

  • Hier können Angehörige und Betroffene Hilfe bekommen:
  • Anonyme Alkoholiker (AA)
  • Waldweg 6, 84177 Gottfrieding-Unterweilnbach
  • Tel.: (08731) 3 25 730
  • Fax: (08731) 3 25 73 20
  • www.anonyme-alkoholiker.de
  • E-Mail: aa-kontakt@anonyme-alkoholiker.de
  • Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO)
  • Blücherstr. 62/63, 10961 Berlin
  • Tel.: (030) 26 30 9 - 0
  • www.awo.org
  • E-Mail: info@awo.org

Drogensucht

  • Bundesweite Sucht & Drogen Hotline
  • Hier finden Menschen mit Suchtproblemen, aber auch Angehörige, Freunde und Kollegen anonym und rund um die Uhr Hilfe.
  • Tel.: 01805 313031

Nikotinsucht

  • Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Rauchentwöhnung
  • Tel.: 0800 831 31 31 (kostenfreie Servicenummer)

Glücksspielsucht

  • Beratungstelefone der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Glücksspielsucht
  • Tel.: 0800 1 37 27 00