Auch auf Mallorca gibt es strenge Vorgaben
Vor dem Kollaps! Urlaubsregion in Italien verhängt Touri-Stopp

Kein Massentourismus mehr in Südtirol! Die beliebte Urlaubsregion in Italien schiebt jetzt per Gesetz einen Riegel vor für Urlauberinnen und Urlauber. Und damit ist sie nicht allein: Auch auf Mallorca werden dem Tourismus Grenzen gesetzt.
Touristenzahlen wie 2019
In Südtirol ist es schlicht und einfach zu voll, sagt Arnold Schuler, der für den Tourismus in der Provinz verantwortlich ist, im Interview mit CNN: „Wir haben die Grenze unserer Ressourcen erreicht, wir hatten Probleme mit dem Verkehr und die Bewohner haben Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden“. Deshalb wurde im September 2022 ein Gesetz erlassen, nach dem Hotels, Airbnbs und Pensionen nicht ohne vorherige Erlaubnis der zuständigen Gemeinde neue Unterkünfte oder Zimmer anbieten dürfen. Damit sollen die Tourismus-Zahlen auf das Niveau von 2019 gesenkt werden: 2019 waren in Südtirol rund 230.000 Betten für Urlauberinnen und Urlauber registriert. Hoteliers und Vermieter haben jetzt bis zum 30. Juni Zeit, den Behörden zu melden, wie viele Gäste sie 2019 tatsächlich untergebracht haben.
Dazu muss laut Schuler selbst jedes Sofabett erfasst werden. Am Ende des Prozesses werde genau festgelegt, wie hoch die Zahl der erlaubten Übernachtungsgäste pro Unterkunft und pro Gemeinde ist.
Auch Tagestourismus betroffen
Auch ein Tagesausflug in die Region ist nicht mehr so spontan möglich, wie vor ein paar Jahren: So ist beispielsweise seit 2021 die Zufahrt zum Lago di Braies (oder Pragser Wildsee) – ein malerischer Gletschersee und beliebtes Instagrammotiv – in der Hauptsaison nur mit Reservierung möglich. Weitere Orte mit Zugangsbeschränkung könnte folgen, sagte Schuler CNN: „Da freuen sich nicht nur die Einheimischen, sondern auch die Touristen, die weniger Zugangsprobleme haben, Parkplätze haben und etwas zu essen finden.“
Keine Massen mehr auf Malle

Auch die Landesregierung von Mallorca hat im vergangene Jahr ein Gesetz verabschiedet, das beim Tourismus für mehr Qualität als Quantität sorgen soll. Als wesentliche Maßnahme geht damit einher, dass die touristische Bettenbörse bis 2025 eingefroren wird, es also keine zusätzlichen Übernachtungsmöglichkeiten mehr geben soll. Für Hotels gilt noch eine weitere Verschärfung: Wer renovieren möchte, muss dafür fünf Prozent seiner bisherigen Gästebetten aufgeben.
Das heißt aber nicht, dass weniger Touris auf die Insel kommen, sagt ein Sprecher der TUI auf RTL-Anfrage: „Grundsätzlich steigen die Touristenzahlen für Mallorca weiter. Es werden mehr Gäste als 2019 erwartet“. Aber die Gäste hätten heute andere Vorlieben: „Das Hotelportfolio auf Mallorca hat sich schon alleine auf Wunsch der Gäste hochwertiger entwickelt. Seit Corona sehen wir den anhaltenden Trend, dass sich Gäste aus Deutschland mehr gönnen und eher im 4-Sterne oder 5-Sterne Segment buchen.“ (cgo)
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