Don Francisco Spagnesi sammelte das Geld angeblich für Familien in Not

Priester soll Sex- und Drogenpartys gefeiert haben - finanziert durch Spendengelder!

Don Francisco Spagnesi ist ein Priester aus Italien, der gerne Party gefeiert haben soll.
Der italienische Priester Don Francisco Spagnesi soll es ordentlich krachen haben lassen.
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Ermittlungen wegen Drogenhandels und Unterschlagung

Der italienische Priester Don Francisco Spagnesi nahm die Grundsätze seines Glaubens nicht ganz so ernst. Stattdessen soll der 40-Jährige nach Überzeugung der Staatsanwälte über Jahre Drogen- und Sexpartys organisiert und gefeiert haben – alles finanziert aus dem Klingelbeutel und Geldern seiner Kirchengemeinde.

Priester soll Geld für Bedürftige gesammelt haben, um Drogen zu kaufen

Die Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt Prato (Italien) hat Spagnesi und seinen Komplizen Alessio R. (40) am Dienstag wegen Drogenhandel,- schmuggel und Unterschlagung festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Ihnen wird vorgeworfen, von 2019 bis 2021 im Internet literweise Gamma-Butyrolacton (GBL) in den Niederlanden besorgt zu haben. Der Stoff ist auch als „Vergewaltigungsdroge“ bekannt. Diese sollen der Priester der Gemeinde Castellina und sein Freund auf regelmäßigen Sexpartys verteilt haben, die sie angeblich in der Wohnung von Alessio R. in Figline Valdarno in der Provinz Florenz feierten. Rund 200 Gäste, die über einschlägige Dating-Websites kontaktiert worden seien, sollen nach derzeitigem Ermittlungsstand im Lauf der Jahre teilgenommen haben

Besonders perfide: Das Geld für Drogen und Sexorgien stammte offenbar aus der Kirchengemeinde. Immer wieder soll der Priester Spendenaufrufe für Bedürftige, etwa Familien in Not gestartet haben – in Wahrheit floss das Geld der mildtätigen Gläubigen in die Taschen des Priesters. Um Sucht und Exzess zu finanzieren soll der zudem auch Kirchengelder unterschlagen haben. Es gehe um mehrere Zehntausend Euro, wie unter anderem „La Repubblica“ berichtet.

Priester Tage vor Festnahme aus Amt entlassen

"Als wir Nachrichten über verdächtige Bewegungen auf den Kirchenkonten erhielten, habe ich dem Priester die Unterschriftsvollmacht entzogen, um eine Überprüfung der Situation vornehmen zu können“, erklärte der Bischof von Prato, Giovanni Nerbini, in einer Stellungnahme der Diözese. Er habe daraufhin Spagnesi sofort um eine Erklärung gebeten: "Jedes Mal wurde mir gesagt, dass es sich um Hilfen für Bedürftige aus der Gemeinde handelte.“

Dem Bischof sei schon länger bekannt gewesen, dass der Priester Schwierigkeiten habe, man habe ihm Hilfe angeboten, doch lange habe niemand etwas von den Drogenproblemen des Mannes geahnt, so Nerbini. Erst im April habe Spagnesi unter Druck seine Sucht eingeräumt, woraufhin der Bischof eine Therapiemaßnahme angeordnet habe. Im Juni dann habe der Bischof dem Priester mitgeteilt, dass er entlassen werde – eine Maßnahme, die am 1. September in Kraft getreten war. Giovanni Nerbini zeigte sich bestürzt von den Umtrieben seines Ex-Priesters und sicherte den Ermittlern seine Kooperation zu. (cwa)